Land unter!
Schwimmende Autos, zerstörte Häuser und gestrandete Basketball-Fans - sintflutartige Regenfälle haben die US-Metropole Houston und andere Orte in den Bundesstaaten Texas und Oklahoma unter Wasser gesetzt.
Mai-Wetter in Houston
Mai-Regen ist nichts Besonderes in Houston. Statistisch ist es der niederschlagsreichste Monat in der texanischen Metropole. Doch die vergangenen Tage haben die schwersten Überflutungen seit mindestens zehn Jahren ausgelöst: Innerhalb von zehn Stunden prasselten im Durchschnitt mehr als 25 Liter pro Quadratmeter auf die viertgrößte Stadt in den USA nieder.
PKW adé
Straßen schwollen zu Flüssen an, Plätze standen teils Meter tief unter Wasser. Die Stadt sei übersät mit "weggeworfenen" Autos, sagte Bürgermeisterin Annise Parker. Viele Besitzer ließen ihre Fahrzeuge einfach zurück, um sich selbst in Sicherheit zu bringen.
Traurige Zwischenbilanz
Nicht allen gelang dies jedoch. Mindestens 17 Menschen haben allein in den USA bei den Unwettern der vergangenen Tage ihr Leben verloren. Weitere werden vermisst. Laut Rettungskräften waren vor allem unvorsichtige Autofahrer unter den Opfern.
Lieber trocken feiern ...
Kein Risiko gingen rund 300 Basketballfans ein. Nach dem wichtigen Sieg ihrer Houston Rockets über die Golden State Warriors im vierten Spiel der Conference-Finals folgten sie dem Hinweis auf der Anzeigetafel: "Achtung Rockets-Fans, wir raten Ihnen, zu Ihrer Sicherheit auf Ihren Sitzplätzen zu warten, bis das Unwetter vorübergezogen ist."
... als doch noch baden gehen
Das sah auch Houstons Star-Center Dwight Howard ein: "Einer meiner Freunde hat mich angerufen und gesagt, dass er auf einem Highway feststeckt", sagte er dem "Houston Chronical". "Es gibt keinen Grund, es darauf anzulegen." Lieber kostete er mit den Fans den Sieg noch etwas aus. Die Nacht soll Howard schließlich in einem nahegelegenen Hotel verbracht haben.
Unwetter in zwei Bundesstaaten
Schlimmer noch als Houston sind ländlichere Gegenden in Texas und dem nördlich angrenzenden Oklahoma von der Flut getroffen. Ein Bild der Zerstörung hinterließ das Unwetter in der Gegend um die Kleinstadt Wimberley zwischen der texanischen Hauptstadt Austin und San Antonio, der zweitgrößten Stadt des Bundesstaates.
Hilfe von Freiwilligen …
Freiwillige sind aus umliegenden Städten nach Wimberley gekommen, um den Betroffenen zu helfen. Jake Johnson aus Austin (l.) steht diesem Einwohner bei, der auf seinem frisch restaurierten Alpha Romeo Duetto aus dem Jahr 1967 sitzt.
… und aus Washington
In Wimberley trat der Rio Blanco über die Ufer und spülte nicht nur Autos fort. 400 Häuer sollen zerstört, weitere 1000 beschädigt sein. US-Präsident Barack Obama soll dem Gouverneur von Texas, Greg Abbott, bereits Nothilfen zugesagt haben.
Tornado in Mexiko
Keine 300 Kilometer weiter südlich in Mexiko hatte ein Tornado am Montag 13 Menschen getötet, zahllose Autos durch die Luft geschleudert, 80 Gebäude zerstört und 750 weitere beschädigt.
Keine Entwarnung
Grund zur Entwarnung gibt es bisher nicht: In Houston regnet es schon wieder. Nahe Dallas droht ein Damm zu brechen. Und die Wetterdienste rechnen mit noch mehr Regen, Sturm und Gewittern in den kommenden Tagen. Auch die Statistiker haben schlechte Nachrichten: Der Juni bringt im Jahresmittel fast genauso viel Regen wie der Mai.