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Hochrisikospiel Köln gegen Belgrad

27. September 2017

Mit einem großen Polizeiaufgebot sollen Krawalle beim Europa-League-Spiel des 1. FC Köln gegen Roter Stern Belgrad verhindert werden. Die serbischen Hooligans sind gefürchtet. Hoffenheim und Hertha spielen auswärts.

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Pyrotechnik bei einem Spiel von Roter Stern in Belgrad. Foto: Reuters
Die Belgrader Fans sind dafür bekannt und gefürchtet, dass sie massiv Pyrotechnik einsetzenBild: Reuters/M. Djurica

Eigentlich soll es ein Fußballfest werden. Schließlich feiert der 1. FC Köln sein Heim-Comeback im Europapokal nach 25 Jahren. Doch die Vorfreude auf das Europa-League-Spiel am Donnerstag gegen Roter Stern Belgrad (Anpfiff 19 Uhr MESZ, ab 18.45 Uhr im DW-Liveticker) wird durch die Furcht vor Ausschreitungen von Hooligans getrübt. Die Polizei geht nach eigenen Angaben davon aus, dass sich je 500 gewaltbereite Anhänger beider Vereine gegenüberstehen. Insgesamt rechnen die Sicherheitsbehörden mit rund 5000 serbischen Anhängern, von denen nur jeder zweite eine Karte für das Spiel haben dürfte.

2300 Polizisten im Einsatz

Polizist vor dem Kölner Stadion. Foto: Getty Images
Polizei kündigt konsequentes Einschreiten anBild: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images

"Das Verhältnis beider Störergruppierungen zueinander wird übereinstimmend - von Belgrad und von uns - als feindschaftlich eingeschätzt", sagte Michael Temme, Einsatzleiter der Kölner Polizei. Rund 2300 Sicherheitskräfte werden aufgeboten, um Randale möglichst schon im Keim zu ersticken. Wasserwerfer stehen bereit. "Die Polizei wird Auseinandersetzungen nicht dulden", sagte Kölns Polizeipräsident Uwe Jacob. Die Hooligans von Roter Stern Belgrad haben schon häufig für Negativ-Schlagzeilen gesorgt.

Leuchtraketen auf Tribünen gefeuert

Beim letzten Aufeinandertreffen beider Mannschaften im Dezember 1989 hatte es im Kölner Stadion und auch außerhalb Krawalle gegeben. Aus den Fanblöcken beider Vereine waren Leuchtraketen auf die jeweils andere Tribüne gefeuert worden. Mit einem 3:0-Erfolg hatten die Kölner damals im UEFA-Cup-Achtelfinale eine 0:2-Niederlage aus dem Hinspiel wettgemacht. Sportlich hoffen die Geißböcke nach dem ersten Punktgewinn in der Bundesliga-Saison (0:0 in Hannover) nun auf internationalem Parkett auf einen Befreiungsschlag. Nach dem 1:3 beim FC Arsenal in London sollen die ersten Punkte her. "Wir greifen wieder an", versprach Manager Jörg Schmadtke. Auch Trainer Peter Stöger rechnet sich gegen die Serben etwas aus, ohne sie zu unterschätzen."Sie beherrschen ihre Liga, spielen technisch guten Fußball und haben Qualität bei Standards", sagte Stöger. "Der Gegner hat fußballerisch etwas anzubieten, was für uns aber sicher auch machbar ist." 

Kölns  Cordoba bejubelt Führungstreffer bei Arsenal. Foto: Imago
Köln hofft gegen Belgrad auf Glücksmomente wie Jhon Cordobas Führungstreffer bei ArsenalBild: Imago/Focus Images/A. Stanford

Hoffenheim beim bulgarischen Oligarchen-Verein

Im Gegensatz zum Hochrisikospiel in Köln bergen die beiden anderen Europa-League-Spiele mit Bundesliga-Beteiligung kaum Brisanz. 1899 Hoffenheim tritt nach der 1:2-Auftaktniederlage gegen Sporting Braga beim sechsmaligen bulgarischen Meister Ludogorez Rasgradan (Anpfiff 21.05 Uhr MESZ). "Sie spielen einen offensiven Fußball mit viel Ballbesitz", sagte der frühere bulgarische Nationalspieler und Ex-Profi des VfB Stuttgart, Krassimir Balakow. Wie Hoffenheim wird auch Rasgrad von einem Mäzen finanziert: Der Geschäftsmann Kiril Domustschiew zählt zu den reichsten Bürgern Bulgariens.

Hertha BSC spielt nach dem 0:0 im ersten Vorrundenspiel gegen Athletic Bilbao ebenfalls auswärts. Die Berliner treten in Schweden bei Östersunds FK an (Beginn 19 Uhr MESZ). Der Verein hat es innerhalb von nur sechs Jahren von der vierten schwedischen Liga bis in die Europa League geschafft.

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter