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Köhler wünscht Kultur der Achtsamkeit

24. Dezember 2009

Bundespräsident Horst Köhler ruft die Bundesbürger in seiner Weihnachtsansprache dazu auf, sich für eine gerechte Ordnung einzusetzen. Außerdem fordert er mehr Verantwortung der Finanzbranche für das Gemeinwohl.

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Der Bundespräsident bei seiner Weihnachtsansprache (Foto:AP)
Bundespräsident Horst KöhlerBild: AP

In seiner am Donnerstag (24.12.2009) vorab verbreiteten Ansprache mahnte Köhler mit Blick auf den Amoklauf von Winnenden und den Fall von tödlicher Gewalt an einer Münchner S-Bahn-Station eine Kultur der Achtsamkeit an. Solche Taten seien "eine Aufforderung nachzudenken über uns selbst und wie wir zusammenleben". Achtsam leben heiße auch, sorgsam mit den natürlichen Lebensgrundlagen umzugehen und sich für die Nächsten sowie die Allgemeinheit zu engagieren.

"Wir brauchen Ehrbarkeit"

In seiner Ansprache, die am ersten Weihnachtstag ausgestrahlt werden soll, ging der Bundespräsident streng mit der Finanzbranche ins Gericht. Maßlosigkeit der Finanzakteure und Mängel bei der staatlichen Aufsicht hätten die Welt in eine tiefe Krise gestürzt, sagte Köhler. "Wir brauchen Ehrbarkeit und bessere Regeln in der Finanzwirtschaft." Notwendig sei die Einsicht, dass Geld den Menschen dienen müsse und sie nicht beherrschen dürfe.

Von der Politik verlangte der Bundespräsident mehr Nachhaltigkeit. "Es geht um eine Politik, die über den Tag hinaus denkt und handelt." Zugleich rief Köhler zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit der Umwelt auf. "Wenn wir wollen, dass unsere Erde - und wir haben nur die eine - auch morgen noch eine gastliche Heimat sein soll, dann müssen wir achtsamer mit den natürlichen Lebensgrundlagen umgehen." Das bedeute, bewusster zu leben.

Gute Wünsche für die Soldaten in Afghanistan

Ausdrücklich würdigte Köhler den Einsatz der deutschen Soldaten in Afghanistan. Zur gegenseitigen Achtsamkeit gehöre auch, sich klarzumachen, was der Dienst am Hindukusch bedeute. "Meine guten Wünsche sind bei ihnen und auch bei den Landsleuten, die sich fern der Heimat im Dienst der Polizei oder der Hilfsorganisationen für Sicherheit und friedlichen Aufbau einsetzen."

Autor: Marko Langer

Redaktion: Walter Lausch