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Kursgewinne dank guter Vorgaben

Andreas Becker14. Februar 2002

Am Frankfurter Aktienmarkt liegen die meisten Werte im Plus. Händler verwiesen zur Begründung auf die guten internationalen Vorgaben aus New York und Tokio.

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Die Staatsgarantien für Lufthansa laufen ausBild: AP

Der DAX notiert gegen Mittag mit einem Prozent im Plus bei 4986 Punkten. Auch am Neuen Markt ist alles im grünen Bereich. Der Nemax-50-Index liegt mit 0,9 Prozent im Plus bei 1075 Zählern.

Trotz des Kursanstiegs fehle an der Märkten weiterhin der Schwung, hieß es an der Börse. Ein Händler ließ sich zu einer Prognose hinreißen und sagte, er erwarte nicht, dass der DAX in dieser Woche die 5000-Punkte-Marke durchbrechen könne.

In den USA hatten die Börsen am Mittwoch fester geschlossen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte hatte 1,3 Prozent auf 9990 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq gewann der legte der Index 1,4 Prozent auf 1859 Punkte zu.

Gute Nachrichten gab es auch aus Tokio. Am fünften Tag in Folge konnte der Nikkei-Index Gewinne verzeichnen und die 10.000er-Marke durchbrechen. Er schloss mit einem Plus von 1,1 Prozent auf 10.081 Zähler.

Lufthansa im Blickpunkt

In Frankfurt wurde der Anstieg des DAX durch durch einige schlechte Unternehmensnachrichten gebremst. In sieben Wochen laufen die Staatsgarantien für die Lufthansa aus, die nach den Anschlägen in Amerika zur Unterstützung der Luftlinie gegeben wurden. Falls die nicht bald erneuert werden, warnt die Lufthansa nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeine Zeitung", müsse sie ihren Flugbetrieb einstellen. "Ohne Staatshilfen kämen enorme Kosten auf die Lufthansa zu, die sich negativ auf das Ergebnis auswirken würden", sagte ein Händler. Ein anderer Börsianer fügte hinzu, dass es wahrscheinlich aber nicht dazu kommen werde. Die Lufthansa-Aktie gab bislang zwei Prozent nach.

Epcos-Anteile fielen um ein halbes Prozent. Der Hersteller elektronischer Bauteile rechnet im laufenden Geschäftsjahr
mit einem Umsatzeinbruch von bis zu 30 Prozent und erwartet erst danach wieder einen deutlichen Aufschwung.

Fresenius erneut schwächer

Die Papiere des Medizintechnik-Spezialisten Fresenius waren auch am Donnerstag auf dem absteigenden Ast. Der Kurs verringerte sich um fast drei Prozent, nachdem das Papier bereits am Mittwoch wegen Rückstellungen im Millionenhöhe für Rechtsstreitigkeiten in den USA über vier Prozent eingebüßt hatte.

Bombardier will Schadenersatz von DaimlerChrysler

Der kanadische Flugzeug- und Eisenbahnhersteller Bombardier fordert vom Autokonzern DaimlerChrysler eine Milliarde Euro Schadenersatz. Hintergrund ist ein Streit über den genauen Wert des Bahnkonzerns Adtranz, den Bombardier im Frühjahr 2001 von DaimlerChrysler übernommen hatte. Damals betrug der Kaufpreis 725 Millionen Dollar, weniger also, als der jetzt geforderte Schadenersatz. DaimlerChrysler nannte die Forderung "abwegig und in jeder Hinsicht unbegründet". An der Börse scheint man das ähnlich zu sehen, die DaimlerChrysler-Aktie reagierte kaum.

Infineon-Aktien verteuern sich

Auf der Seite der Kursgewinner standen Infineon-Titel. Im Bieterwettstreit um den südkoreanischen Hynix-Konzern wurde Infineon vom US-Konkurrent Micron ausgebootet. Der Aktie scheint dies nicht geschadet zu haben, sie gewann fast drei Prozent.

Ebenfalls gewonnen haben die Papiere der Versicherer Münchener Rück und Allianz. Die Aktien legten zwischen zwei und drei Prozent zu.

Der Euro notiert zur Mittagszeit bei 0,8711 US-Dollar.