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Kurden: USA bauen Luftwaffenbasen in Syrien

6. März 2016

Die Vereinigten Staaten verstärken offenbar ihr Engagement in Syrien. Im Norden des Landes errichteten US-Spezialisten zwei Luftwaffenstützpunkte, berichtet eine kurdische Website unter Berufung auf Milizen.

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Kämpfer des Militärbündnisses " Syrische Demokratische Kräfte" im Nordosten Syriens (Foto: AFP)
Kämpfer des Militärbündnisses "Syrische Demokratische Kräfte" beraten im Nordosten SyriensBild: D. Souleiman/AFP/Getty Images

Die Arbeit an einer Start- und Landebahn in Rmeilan in der syrischen Provinz Hasaka sei praktisch fertig, meldet die Website BasNews unter Berufung auf Vertreter des Militärbündnisses Syrische Demokratische Kräfte (SDF), das von den USA und den Kurden unterstützt wird. Eine zweite Basis werde südöstlich von Kobane nahe der türkischen Grenze gebaut. Zahlreiche US-Experten und -Techniker seien an dem Projekt beteiligt. Im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) haben die USA ihre Verbindung zu den Kurden vertieft, was auf Kritik beim NATO-Verbündeten Türkei stößt.

Hauptbestandteil der SDF sind die kurdischen Volksverteidigungskräfte (YPG) und ihr politischer Arm PYD. Sie spielen eine wichtige Rolle im Kampf gegen den IS. Dagegen sieht die türkische Regierung die YPG/PYD als "Terrororganisationen" an.

Brüchige Waffenruhe

Die Lage im syrischen Bürgerkrieg ist durch vielschichtige Allianzen und Rivalitäten der Konfliktparteien und ihrer Unterstützer sehr verworren. Die vor gut einer Woche in Kraft getretene Feuerpause wird immer wieder gebrochen. Nach Berichten von oppositionsnahen Beobachtern wurden seitdem Hunderte Menschen bei anhaltenden Kämpfen getötet. Am Sonntag fielen nach Angaben des syrischen Staatsfernsehens mindestens 14 Zivilisten einem Angriff auf einen Markt in der nordsyrischen Stadt Aleppo zum Opfer.

Wie das Verteidigungsministerium in Moskau am Sonntagabend mitteilte, wurde die Waffenruhe allein in den vorherigen 24 Stunden 15 Mal verletzt. Dennoch äußerten sich der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein US-Kollege John Kerry bei einem Telefonat zuversichtlich mit Blick auf die Durchsetzung der Feuerpause, wie russischen Nachrichtenagenturen melden. Ausgenommen von der Waffenruhe sind Einsätze gegen den IS, die Al-Nusra-Front und mit ihr verbündete islamistische Milizen.

Syrien-Gespräche ab Donnerstag

Die Vereinten Nationen planen in Kürze eine neue Gesprächsrunde zur Beilegung des Syrien-Konflikts, doch ist die Teilnahme der Opposition weiterhin offen. Der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura teilte mit, die indirekten Beratungen sollten am Donnerstag in Genf beginnen. Ein Sprecher des oppositionellen Hohen Verhandlungskomitees (HNC) betonte, das Bündnis habe noch nicht über seine Teilnahme entschieden.

Die ersten Teilnehmer der indirekten Gespräche würden bereits am Mittwoch eintreffen, weitere würden erst in den folgenden Tagen erwartet, sagte de Mistura der arabischsprachigen Zeitung "Al-Hayat". Das Vorgehen sei klar: Erst müsse eine Übergangsregierung unter Einschluss der Opposition gebildet werden, bevor eine neue Verfassung ausgearbeitet und binnen 18 Monaten Neuwahlen abgehalten werden. Eine erste Gesprächsrunde zwischen Regierung und Opposition war Anfang Februar erfolglos abgebrochen worden, nachdem die Regierungstruppen und ihre russischen Verbündeten eine Großoffensive auf die nördliche Großstadt Aleppo gestartet hatten.

Der saudi-arabische Außenminister Adel al-Dschubeir bekräftigte derweil, der syrische Machthaber Baschar al-Assad müsse schon zu Beginn einer Übergangsphase abtreten. "Für uns ist völlig klar, dass er zu Beginn des Übergangsprozesses gehen muss, nicht am Ende", sagte al-Dschubeir bei einem Besuch in Paris. Der Plan sei, dass Assad die Macht an eine Übergangsregierung übergebe und gehe.

kle/wa (rtr, afp, basnews.com)