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Kunstvolle Leidenschaften

11. Dezember 2008

Es sind die großen Lieben und kleinen Marotten der Künstler: Ob die Malerei im Exil, der Bauhaus-Stil oder das Sammeln antiker Werke - Zeugnisse tiefer Leidenschaften gibt es in den aktuellen Ausstellungstipps.

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Lerner-Werk
Nathan Lerner mit seinem Erbe der Bauhaus-Schule zeigt das Pariser Museum für jüdische Kunst und GeschichteBild: Kiyoko Lerner

Die Malerei ist die zweite große Leidenschaft des Literaturnobelpreisträgers Gao Xingjian. In seiner Heimat kann der gebürtige Chinese, der seit mehr als 20 Jahren in Frankreich im Exil lebt, nach wie vor nicht ausstellen. Im Würth-Museum nahe Logroño in der nordspanischen Weinbauregion La Rioja ist noch bis zum 30. April 2009 unter dem Titel "Nach der Sintflut" eine Ausstellung mit 80 seiner Werke zu sehen.

Bild von Gao Xingjian
Tuschezeichnungen eines berühmten Autors: "Nach der Sintflut" von Gao XingjianBild: Gao Xing Jiang Collection

Es handelt sich größtenteils um Tuschebilder auf Reispapier oder Leinwand aus den vergangenen 30 Jahren. Mit dem Titel will Gao (68) seine Sorge über die Flut von Problemen auf der Welt ausdrücken, so etwa die Auswirkungen des Klimawandels. Nach Spanien wird die Ausstellung in Portugal und Frankreich gezeigt werden.

Leidenschaft am Werk

Antike Kunst
Antike Kunst wurde von Freud und Rodin gesammeltBild: The Freud Museum London

Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, und Auguste Rodin, einer der berühmtesten Bildhauer des 19. Jahrhunderts, verband eine gemeinsame Leidenschaft: das Sammeln antiker Kunstwerke. Unter dem Titel "Die Leidenschaft am Werk, die Sammler Rodin und Freud" vereint das Pariser Rodin-Museum mehr als 100 griechische, ägyptische und römische Kunstwerke.

Rodin hinterließ bei seinem Tod im Jahr 1917 mehr als 6000 Kunstwerke, Freud, der 1939 starb, mehr als 300 Werke. Die Freud-Sammlung, die im gleichnamigen Londoner Museum aufbewahrt wird, ist erstmals in Frankreich zu sehen. Die Ausstellung in Paris dauert bis zum 22. Februar.

Das Erbe der Bauhaus-Schule

Das Pariser Museum für jüdische Kunst und Geschichte widmet dem Fotografen und Designer Nathan Lerner in Frankreich die erste Retrospektive. Knapp 100 Fotografien des New-Bauhaus-Künstlers sind unter dem Titel "Nathan Lerner. Das Erbe der Bauhaus-Schule in Chicago" bis zum 11. Januar zu sehen.

Der 1913 in Chicago als Sohn jüdischer Auswanderer geborene Fotograf machte sich vor allem mit Bildern aus dem Amerika der 30er Jahre einen Namen und zeigte das Elend der jüdischen Einwanderer. Das 1937 in Chicago gegründete New Bauhaus war die unmittelbare Nachfolgeschule des 1933 unter Druck der Nazis aufgelösten Bauhauses.

Neues Museum in Turin

Stele Buddhista Tata
Das neue Turiner Museum zwigt Prachtexemplare der buddhistischen KunstBild: Maotorino.it

Ein Museum für orientalische Kunst ist in Turin eröffnet worden. Auf drei Stockwerken im barocken Palazzo Mazzonis können Interessierte nun eine einmalige Sammlung von über 1500

Exponaten asiatischer Kunst bewundern.

Das Repertoire allein des Museumsbestandes reicht von indischer Kunst aus rund 1800 Jahren über Kunstschätze aus Kambodscha, Tibet, Birma und Thailand bis hin zu Skulpturen und Gebrauchsgegenständen aus knapp 4000 Jahren chinesischer Kunst. "Um derartiges zu sehen, musste man bisher nach Peking reisen", schrieben italienische Medien über das neue Museum "MAO" (Museo d'Arte Orientale).