Kunstgeschichte hautnah
7. März 2003Chagall-Retrospektive in Paris
Unter dem Titel "Chagall, connu et inconnu" zeigt das Pariser Grand Palais 179 bekannte und unbekannte Werke des russisch-französischen Malers. Im Mittelpunkt der Retrospektive stehen die Wandbilder, die Marc Chagall nach der Oktoberrevolution 1917 im Jüdischen Theater in Moskau anfertigte. Das Werk des Malers ist gekennzeichnet durch
glühende Farben und eine fantastische Zusammenführung symbolischer Bildmotive.
Ab 14. März bis 23. Juni 2003, täglich außer Dienstag 10 bis 20 Uhr, Mittwoch von 10 bis 22 Uhr
Rom zeigt Hauptwerke des Impressionismus
Der Impressionismus mit seiner atmosphärischen Darstellung sensueller Eindrücke breitete sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts - von Frankreichs kommend - rasch aus. Eine Schau im römischen Complesso del Vittoriano bietet rund 80 Hauptwerke dieser Kunstrichtung, deren Name sich von Claude Monets Gemälde "Impression, soleil levant" ableitet. Neben Werken von Monet sind in der Schau "Porträts und Figuren" unter anderem Bilder von Degas, Manet, Renoir, Pissarro, van Gogh und Morisot zu sehen.
Bis 6. Juli 2003, Montag bis Donnerstag 9.30 bis 19.30 Uhr, Freitag und Samstag 9.30 bis 23.30 Uhr, Sonntag 9.30 bis 20.30
Italienischer Futurismus im Wiener Kunstforum
Ein Rennauto sei schöner als die Nike von Samothrake,
behauptete der italienische Künstler Filippo Tommaso Marinetti im Februar 1909. Mit seinem "Manifest des Futurismus" wurde er zur Galionsfigur einer Kunstrichtung, die sich von der Tradition abwandte und sich einer neuen Ästhetik der Geschwindigkeit und der Technik verschrieb. Dem Schaffen von Künstlern wie Giacomo Balla, Umberto Boccioni und Carlo Carra widmet das Wiener Kunstforum unter dem Titel "Futurismus: Radikale Avantgarde" eine umfassende Schau. Rund 200 Arbeiten beleuchten neben der bildenden Kunst auch Beispiele aus Architektur und Mode, dazu literarische Experimente.
Bis 29. Juni 2003, täglich 10 bis 19 Uhr, Freitag bis 21 Uhr
Werke von Louise Bourgeois im Louisiana-Museum
Als wahre Multikünstlerin hat sich die heute 91-jährige Amerikanerin Louise Bourgeois mit Skulpturen, Installationen,
Graphiken und Zeichnungen einen Namen gemacht. Das dänische Louisiana-Museum für moderne Kunst in Humlebak nördlich von Kopenhagen zeigt eine umfassende Werkschau der in Paris geborenen Künstlerin mit Arbeiten aus allen Genres seit Mitte der 1940er-Jahre. Der Ausstellungstitel "Leben als Kunst" soll den persönlichen Zugang der in New York lebenden Künstlerin zum künstlerischen Wirken verdeutlichen. Etwa ein Drittel der gezeigten Arbeiten waren vorher in Helsinki, Stockholm und Oslo zu sehen, alle anderen wurden eigens für Louisiana zusammengestellt.
Bis 22. Juni 2003, täglich 10 bis 17 Uhr, Mittwoch zusätzlich bis 22 Uhr
Aquarelle von Turner in Lissabon
Joseph Mallord William Turner (1775-1851) war nicht nur ein herausragender Landschaftsmaler, sondern auch einer der
bedeutendsten Farb-Theoretiker seiner Zeit. Das beweist eine
umfangreiche Ausstellung, die dem englischen Künstler in der
Gulbenkian-Stiftung in Lissabon gewidmet ist. Unter dem Titel "Das Meer und das Licht" sind dort mehr als 70 Aquarelle zu sehen, die vor allem den Ozean, eines von Turners Lieblingsmotiven, in verschiedenen Variationen zeigen. Die aus der Londoner Tate Gallery stammenden Werke sind so angeordnet, dass der Betrachter die Entwicklungsphasen in der Malerei Turners verfolgen kann.
Bis 18. Mai 2003, Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr
Ehrung für den Zeichner Hendrick Coltzius im Rijksmuseum
Das Rijksmuseum in Amsterdam erweist einem der
besten Zeichner unter den niederländischen Künstlern eine besondere Ehre. Es zeigt die erste Werkübersicht von Hendrick Coltzius (1558-1617), zu seiner Zeit eine internationale Berühmtheit. Mit 60 Gemälden, Zeichnungen, Drucken und Schmuckstücken wird seine Vielseitigkeit dokumentiert. Stiche von meist nackten Personen in
elegantem Linienspiel begründeten seinen Ruhm, ehe er von 1600 an fast ausschließlich mythologische Themen in auffallender Farbigkeit gestaltete.
Bis 25. Mai 2003, täglich 10 bis 17 Uhr