1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Kunst im Bahnhof

Wim Abbink30. November 2006

Eine Reise durch bunt gemischte Ausstellungsangebote: Cindy Shermann und ihre aufblasbaren Körperteile, Ochs und Esel an der Krippe, Caravaggio im Hauptbahnhof und alte Kunst in neuem Museum.

https://p.dw.com/p/9RuH

Aufblasbare Geschlechtsteile, parodistisch überhöhte Fetische, ironische Selbstporträts: In Fotografien und theatralischen Installationen kommentiert die amerikanische Künstlerin Cindy Sherman gesellschaftliche Normen und Konventionen. Das Kunsthaus Bregenz widmet Sherman vom 2. Dezember an eine große Retrospektive. Die Schau unter dem Titel "Cindy Sherman" ist in Zusammenarbeit mit dem Museum Jeu de Paume Paris und dem Martin-Gropius-Bau Berlin entstanden und bis 28. Januar zu sehen. Über 250 Werke aus allen Schaffensperioden der Künstlerin zeichnen ihre Entwicklung nach.

Bild von Cindy Sherman, Titel: Untitled # 422, Quelle: Cindy Sherman
Cindy Sherman: 'Untitled # 422'Bild: Cindy Sherman

Prachthandschriften zum Weihnachtsfest

Engel, Ochs und Esel, das Kind in einer Krippe - im späten Mittelalter entstanden jene bildlichen Darstellungen, die unsere Vorstellung vom Weihnachtsgeschehen bis heute optisch prägen. Die Österreichische Nationalbibliothek zeigt in einer Sonderausstellung im Prunksaal Beispiele aus reich bebilderten Handschriften. Die Schau unter dem Titel "Christ ist geboren. Handschriften zum Weihnachtsfest" ist bis 14. Januar geöffnet. Sie versammelt Evangeliare, Stundenbücher und Messbücher des späten Mittelalters, ergänzt durch Werke der Romanik und Frühgotik.

Orangerie in Paris blickt zurück

Die erste Sonderausstellung in der vor wenigen Monaten eröffneten Pariser Orangerie heißt "Orangerie, 1934: Die 'Maler der Wirklichkeit'". Der Titel nimmt Bezug auf eine der erfolgreichsten Ausstellungen aus dem Jahr 1934. Von den damals gezeigten Werken über die französische Malerei des 17. Jahrhunderts konnten rund 70 vereint werden, darunter auch zahlreiche Gemälde von Georges de la Tour (1593-1652). Neben La Tour sind auch Nicolas Poussin und Claude Lorraine mit Werken vertreten. Ergänzt werden diese Exponate durch rund 15 Werke von Künstlern des 20. Jahrhunderts wie Maurice Denis, Picasso und Balthus. Die Ausstellung ist bis 5. März zu sehen.

Bild von Georges de la Tour: Falschspieler mit Karo-Ass von 1635, Quelle: Musée du Louvre, Paris
Georges de la Tour: Falschspieler mit Karo-Ass (1635)Bild: Louvre

Frühwerke von Medienkünstler Plessi

Frühe Werke des 1940 geborenen italienischen Video- und Installationskünstlers Fabrizio Plessi sind im Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen zu sehen. Das Museum präsentiert in abgedunkelten Räumen 20 Videoskulpturen und -installationen, die zwischen 1970 und 1990 entstanden. Zentrales Thema der Schau "Digital Islands" ist das Element Wasser. Nach Angaben der Museumsleitung löse die Verbindung zwischen dreidimensionaler Rauminstallation und virtuellem Wasserfluss beim Betrachter Irritationen der Wahrnehmung aus. Ausstellung und Irritationen dauern bis zum 25. Februar 2007.

Caravaggio im römischen Hauptbahnhof

Das lang verschollen geglaubte Werk "Die Berufung des Heiligen Petrus und Andreas" des Frühbarockmeisters Caravaggio (1571-1610) aus dem Besitz der britischen Königin Elisabeth II. steht jetzt im Mittelpunkt einer großen Ausstellung in der römischen Stazione Termini, dem Hauptbahnhof. Nach sechsjährigen Restaurierungsarbeiten wird das Gemälde erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Das rund 1,5 mal 2 Meter große Bild ist Teil der Schau "Caravaggio. Meisterwerke aus Privatsammlungen", die zahlreiche Bilder des norditalienischen Meisters aus aller Welt vereint. Die Ausstellung in der Galerie des römischen Hauptbahnhofs "GATE - Termini Art Gallery" ist noch bis zum 31. Januar zu sehen.

Caravaggio: Die Berufung des Heiligen Petrus und Andreas
Caravaggio: Die Berufung des Heiligen Petrus und AndreasBild: PA/dpa