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Kulturgeschichte geht durch den Magen

22. Juli 2006

Die Vielfalt der Kunst in Ausstellungen: Ein Tscheche in Bulgarien, die "Neue Leipziger Schule", mit den Griechen zu Tisch in Ägypten, sexuell aufgeladene Kunst in Wien und deutsche Nationalschätze in Ungarn.

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Made in Leipzig

Österreichische Nationalbibliothek, Ausstellungstipps, Sammlung Essl zeigt Made in Leipzig, 21.07.2006
Ulf Puder: Station (2003) Foto: Mischa Nawrata, Wien © VBK, Wien, 2006 Sammlung EsslBild: VBK, Wien, 2006

Das Phänomen der erfolgreichen "Neuen Leipziger Schule" nimmt die Sammlung Essl in Klosterneuburg bei Wien unter die Lupe. Unter dem Titel "Made in Leipzig. Bilder aus einer Stadt" sind bis 3. September rund 100 Arbeiten von 29 Künstlern zu sehen, darunter Tilo Baumgärtel, Tim Eitel, Martin Kobe und Neo Rauch. Der zeitliche Bogen spannt sich von 1960 bis heute. Ein Großteil der Bilder stammt aus der eigenen Sammlung des privaten Museums, ergänzt um Leihgaben aus dem Museum der bildenden Künste in Leipzig und von privaten Sammlern.

Seek the Extremes

Ihre Arbeiten sind extrem subjektiv und sexuell aufgeladen, die künstlerischen Handschriften radikal und unverwechselbar. Die beiden amerikanischen Künstlerinnen Dorothy Iannone (geboren 1933) und Lee Lozano (1930-1999) widersetzten sich dem Kunstbetrieb ebenso wie gängigen Einordnungen. Die Kunsthalle Wien widmet den beiden Künstlerinnen bis 15. Oktober eine gemeinsame Ausstellung unter dem Titel "Seek the Extremes ...".

Sehnsucht nach Olivenöl

Auch Kulturgeschichte geht durch den Magen: Das Papyrusmuseum in der österreichischen Nationalbibliothek Wien dokumentiert in einer Sonderausstellung bis 30. November den Einfluss Griechenlands auf Ägypten zur Zeit Alexanders des Großen (356-323). Unter dem Titel "Mit den Griechen zu Tisch in Ägypten" präsentiert die Schau rund 70 Objekte von Kochbüchern über Münzen und Tischgeschirr bis zu Weinbestellungen und Einkaufslisten auf Papyrus. Sie belegen, wie sehr der Zuzug von Griechen ins reiche Ägypten die kulinarische Alltagskultur beeinflussten - bis hin zur Einführung des griechischen Olivenöls am Nil.

Deutsche Nationalschätze in Budapest

Ernst Ferdinand Oehme, Ausstellungstipps 21.07.2006
Ernst Ferdinand Oehme: Prozession im Nebel (Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlung Dresden)Bild: Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlung Dresden

Die Ausstellung der Konferenz Nationaler Kultureinrichtungen (KNK) "Nationalschätze aus Deutschland. Von Luther zum Bauhaus" ist vom 25. Juli an in Budapest zu sehen. Bis zum 15. Oktober werden in der Ungarischen Nationalgalerie rund 350 Kostbarkeiten aus Kunst, Natur und Wissenschaft präsentiert. Die aus 25 Museen und Sammlungen stammenden Exponate zeigen den Reichtum und die Vielfalt der Schatzkammer Deutschland. Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, literarische und musikalische Werke, Pretiosen und Kuriositäten sind als Streifzug durch 500 Jahre europäische Kunst- und Kulturgeschichte inszeniert.

Mrkvicka in Sofia

Die Nationale Kunstgalerie in Sofia zeigt in einer Sonderschau 80 Werke des tschechischen Malers Ivan Mrkvicka (1856-1938). Die Ausstellung zum 150. Geburtstag Mrkvickas ist bis zum 10. September zu sehen. Präsentiert werden die Gemälde, Zeichnungen und Skizzen in sechs Sälen. Darunter sind Porträts, Landschaften, Kirchenwandmalerei und Szenen aus dem bulgarischen Alltag. Der an den Kunstakademien in Prag und München ausgebildete Mrkvicka kam als 25-Jähriger nach Plowdiw in Südbulgarien. Mrkvicka gründete den ersten Malerverband in Bulgarien und war Redakteur der ersten Ausgabe einer Zeitschrift für bildende Kunst, "Iskustwo" (Kunst, 1895). Unter seiner Mitwirkung wurde 1896 eine Schule für Malerei - die spätere Kunstakademie - gegründet, deren erster Direktor Mrkvicka bis 1921 war. (wga)