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Kuba von Cholera bedroht

14. Juli 2012

Nach Haiti und der Dominikanischen Republik ist die Cholera auch in Kuba ausgebrochen. Die Behörden sehen noch keine große Gefahr, aber die Zahl der Erkrankten hat sich innerhalb weniger Tage verdreifacht.

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Ein Mann hält einen Infusionsbeutel in die Luft (Foto: AP)
Bild: AP

Nach elf Tagen des Schweigens haben sich die kubanischen Behörden nun doch mit neuen Informationen an die Öffentlichkeit gewandt. Der Ausbruch der Cholera breite sich aus. Waren es am 03. Juli offiziellen Angaben zufolge noch 53 Fälle, hat sich die Zahl der Erkrankten nun auf 158 erhöht. Allerdings wollte das Gesundheitsministerium in Havanna weiterhin nicht von einer "Epidemie" sprechen.

Ausbruch als Versagen empfunden

Die Behörden des kommunistisch regierten Karibikstaates zählen es zu ihren wichtigsten Errungenschaften, ein außergewöhnlich gutes Gesundheitssystem zu unterhalten, das der gesamten Bevölkerung zugute kommt. Daher wird die Ausbreitung der Cholera - vor allem in der Stadt Manzanillo, 750 Kilometer südöstlich von Havanna - als Niederlage empfunden. Seit mehr als 100 Jahren sind keine Cholerafälle mehr in Kuba aufgetreten.

Bislang sind drei Menschen im Alter von 66, 70 und 95 gestorben. Allerdings soll es sich bei den drei Patienten um "chronisch Kranke" gehandelt habe, betonten die Behörden. Die Parteizeitung "Granma" berichtete jedoch auch von Erkrankten in anderen Regionen, sprach aber von "isolierten Fällen".

Krankheitsherd in direkter Nachbarschaft

Im benachbarten Haiti und der Dominikanischen Republik haben sich in den vergangenen Monaten tausende Menschen mit der Darmkrankheit infiziert. Experten schließen nicht aus, dass kubanische Ärzte und Helfer, die in Haiti im Einsatz waren, die Krankeit eingeschleppt haben. Dort grassiert die Cholera seit Oktober 2010.

Angst in Haiti - die Cholera-Epidemie erreicht die Hauptstadt Port-au-Prince

Cholera verursacht heftigen Durchfall und Erbrechen und kann innerhalb kurzer Zeit zum Tod führen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Sie wird meistens durch verunreinigtes Trinkwasser übertragen.

nis/ml (dpa, afp)