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Kritik an geplanten US-Stützpunkten in Kolumbien

7. August 2009

Wenig Sympathie für Uribes Pläne mit dem US-Militär +++ Südamerikas Länder spielen auch im Poker um Atomwaffen mit +++ Russischer Millionenkredit an Kuba für die Teilhabe an vermuteten riesigen Ölvorkommen

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Alvaro Uribe und Hugo Chavez (Fotos: AP/dpa)
Befürworter und Gegner der US-Stützpunkte: Alvaro Uribe (Kolumbien) und Hugo Chavez (Venezuela)Bild: AP/ dpa/ DW-Montage

Widerstand gegen Kolumbiens Pläne mit dem US-Militär

Es war eine Reisediplomatie im Sauseschritt: 7 südamerikanische Staaten hat der kolumbianische Präsident Alvaro Uribe in drei Tagen besucht und dort dann mit den jeweiligen Staatschefs diskutiert, weil er einen Militärpakt mit den USA schließen will. Durch die Einrichtung von 7 Stützpunkten der US-Streitkräfte in seinem Land will Uribe dafür sorgen, dass die grassierende Drogen-Kriminalität eingedämmt wird. Die kolumbianischen Sicherheitskräfte haben mehr oder weniger vor der Macht der Drogenbosse und ihrer paramilitärischen Einheiten kapituliert und hoffen nun auf die Hilfe aus den USA. Aber die anderen Staatschefs in Südamerika hatten für diese Pläne nicht wirklich viel Sympathie übrig, und so prasselte nach der Rundreise teilweise heftige Kritik auf Uribe nieder.

Auch Südamerikas Staaten wollen Atomwaffen

Das hat der bekannte ZDF-Journalist Klaus Kleber recherchiert und in einem Dokumentarfilm präsentiert. Er besuchte viele Länder und stellte fest, dass es viele Interessenten für die Atombombe gibt - einige von ihnen arbeiten schon daran, diesen Wunsch zu realisieren. Und so erweist sich der Gedanke, die Welt sei nach dem Ende des Kalten Krieges mit seinem atomaren Säbelrasseln ein wenig sicherer geworden, nicht nur als trügerisch, sondern als falsch. Das Bedrohungsszenario ist viel diffuser und unkontrollierbarer geworden. Unter den Staaten, die nach Atomwaffen streben, befinden sich unter anderem auch Brasilien und Venzuela.

Geld für Öl - das neue Interesse an Kuba

Nach dem Ende des Kalten Krieges stand Kuba plötzlich ohne seinen großen kommunistischen Bruder Russland da, denn die Russen hat mit der Auflösung der Sowjetunion alle Hände voll zu tun. Das bedeutete auch, dass ein ehemals sozialistischer Bruderstaat wie Kuba vor allem plötzlich ohne finanzielle Zuwendungen aus Moskau zurecht kommen musste. Die Russen hatten zu diesem Zeitpunkt einfach das Interesse an dem Frontstaat vor der Küste der USA verloren. Jetzt aber ist das Interesse wieder erwacht - und den Kubanern wurde ein Kredit über 110 Millionen Euro gewährt. Das hat aber mit sozialistischer Brüderlichkeit oder militärischen Strategien nichts mehr zu tun, sondern mehr mit handfesten wirtschaftlichen Interessen.

Redaktion: Ralf Buchinger