1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Krisengipfel in Katar

26. März 2013

Der Bürgerkrieg in Syrien dominiert das Gipfeltreffen der Arabischen Liga im Golfemirat Katar. Zum Auftakt übernahm die Opposition offiziell den vakanten Sitz Syriens in dem Gremium und bat die USA um weitere Hilfe.

https://p.dw.com/p/184DD
Teilnehmer des Gipfels der Arabischen Liga in Katar (Foto: Reuters)
Doha Katar Arabische Liga GipfeltreffenBild: Reuters

Mehrere Gipfelteilnehmer klatschten, als die Delegation der syrischen Opposition zur Eröffnungssitzung des zweitägigen Gipfels ihren Platz am Konferenztisch in Katars Hauptstadt Doha einnahm. Geleitet wurde die Abordnung von dem designierten Ministerpräsidenten der Übergangsregierung, Ghassan Hito, und von Muas al-Chatib, dem Vorsitzenden der Nationalen Syrischen Koalition, des größten Oppositionsbündnisses.

Syrien im Fokus: Gipfel der Arabischen Liga

Chatib hatte kürzlich seinen Rücktritt angekündigt, war jedoch von führenden Oppositionellen und der Freien Syrischen Armee zum Verbleib aufgefordert worden. Er gilt als moderater Vertreter des Bündnisses gegen Machthaber Baschar al-Assad und als Gegengewicht zu den immer stärker werdenden radikal-islamischen Kräften, die mit dem Terrornetzwerk Al Kaida kooperieren. Die Mitgliedschaft Syriens in der Arabischen Liga war im November 2011 suspendiert worden, nachdem das Regime von Präsident Baschar al-Assad mit Gewalt gegen Demonstranten vorgegangen war.

Obama soll helfen

Zum Auftakt des Gipfels bat Chatib die USA um weitere Unterstützung, insbesondere in den nördlichen Regionen Syriens, die weitgehend von der Opposition kontrolliert werden. Er appellierte an US-Präsident Barack Obama, die Vereinigten Staaten müssten ihr Engagement verstärken, damit das seit zwei Jahren anhaltende Blutvergießen ein Ende habe. Etwa 72.000 Menschen wurden laut UN-Schätzungen seither getötet.

Nicht alle Mitglieder der Arabischen Liga befürworten jedoch ein offensives Eingreifen des Auslands im Syrien-Konflikt. Insbesondere der Irak lehnt jede "Einmischung" ab. Präsident Dschalal Talabani bekräftigte seine Position in seiner Eröffnungsrede, die ein Gesandter des gesundheitlich schwer angeschlagenen Staatschefs verlas.

Ganz anderer Meinung sind Jordaniens König Abdullah (Artikelbild) und Gastgeber Katar. Das Golfemirat liefert Waffen an die Aufständischen und unterstützt eindeutig die Moslembruderschaft in Syrien. Auch die einseitige Einflussnahme des TV-Nachrichtensenders Al Dschasira, der in Doha beheimatet ist, stößt bei anderen arabischen Regierungen auf Missfallen.

Es wird erwartet, dass die Teilnehmer in Doha weitere Hilfe für die syrischen Flüchtlinge und Vertriebenen beschließen werden. Ihre Zahl stieg inzwischen auf mehr als 3,6 Millionen an.

Syrische Truppen erobern Baba Amr

Die Rebellen in Syrien mussten in ihrem Kampf gegen Assad eine Niederlage einstecken. Regierungstruppen nahmen das Stadtviertel Baba Amr in der Stadt Homs ein, wie Aktivisten der in London ansässigen Syrischen Beobachtungstelle für Menschenrechte bestätigten. Das Viertel war zwei Wochen lang heftig umkämpft und gilt als Symbol für den Widerstand gegen das Regime. Weite Teile von Baba Amr sind laut Augenzeugen durch Granatbeschuss und Luftangriffe zerstört.

se/qu (ap, afp, dpa)