1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

"Kriegslogik" ängstigt UN und AU

18. April 2012

Bei Vereinten Nationen und Afrikanischer Union (AU) wächst die Sorge, dass im umkämpften Grenzgebiet zwischen Sudan und Südsudan die Lage vollends eskaliert. Denn alle Friedensappelle verhallen.

https://p.dw.com/p/14fVM
Sudanesischer Soldat (Foto: picture alliance)
Bild: picture alliance/Maximilian Norz

Sudan und Südsudan seien in einer "Kriegslogik" gefangen, die zu weiteren Spannungen führe, kritisierte die amtierende Präsidentin des Weltsicherheitsrates, US-Botschafterin Susan Rice, in New York. Sie und der Rat waren zuvor vom UN-Sondergesandten Haile Menkerios und dem Vertreter der Afrikanischen Union, dem früheren südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki, über die "beunruhigende Situation" im Grenzgebiet beider Länder informiert worden.

Ohne Kompromisse

Der Sicherheitsrat forderte erneut ein "komplettes, sofortiges und bedingungsloses Ende" der Auseinandersetzungen. Bisher sei in den Hauptstädten Khartum und Juba jedoch vor allem "Kompromisslosigkeit" spürbar, sagte Rice. Das mächtigste UN-Gremium rief die Konfliktparteien eindringlich dazu auf, ihre Einheiten "von der Grenze abzuziehen und die Gespräche wiederaufzunehmen". Nach Angaben von Diplomaten erwägt der Sicherheitsrat inzwischen Sanktionen gegen beide Länder. Auch die Afrikanische Union verlangte abermals einen Rückzug sudanesischer und südsudanesischer Soldaten aus der umstrittenen Grenzregion Abyei. Man sei "ernstlich besorgt", erklärte die AU.

Der Südsudan hatte sich im vergangenen Jahr vom Sudan gelöst. Schon seit Jahrzehnten streiten der arabisch geprägte Norden und der rohstoffreiche, aber kaum erschlossene Süden um die Ressourcen der Grenzprovinzen. Nachdem südsudanesische Truppen das umstrittene Ölfeld Heglig besetzt hatten, war es vor kurzem zu den heftigsten Gefechten seit der Unabhängigkeitserklärung des Südsudan im Juli 2011 gekommen. Die Staatschefs Omar al-Baschir und Salva Kiir werfen sich gegenseitig Kriegstreiberei vor.

wa/sc (dpa, afp)