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Korallen in der Kälte

11. Juni 2010

Die Meeresgeologin Claudia Wienberg erforscht Tiere, von deren Existenz noch vor wenigen Jahren niemand etwas ahnte: Korallen, die in den kühleren Regionen des Atlantik oder des Mittelmeers zuhause sind.

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Bild: DW-TV

Ähnlich wie ihre tropischen Verwandten bilden auch Kaltwasserkorallen im Laufe ihres langen Lebens gewaltige Riffe aus, Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen. Für die Wissenschaft sind sie noch aus einem anderen Grunde interessant: Das Wachstum der Riffe hängt von den Umweltbedingungen ab. Korallenstöcke können deshalb Auskunft über das Klima der Vergangenheit geben. Zu starke Veränderungen dagegen sind tödlich: Mehr als 20 Prozent aller Riffe sind bereits abgestorben.

Bei ihren Expeditionen hat Claudia Wienberg vor kurzem eine beeindruckende Entdeckung gemacht: Im Golf von Cadiz vor der Küste Spaniens fand sie riesige Felder abgestorbener Korallen. Ziel ihrer Forschung ist es nun, die Ursachen für das Korallensterben herauszufinden. Erste Vermutungen: wahrscheinlich haben sich in den vergangenen Jahrhunderten Wassertemperatur und Nährstoffangebote drastisch verändert. Anhand der Untersuchungsergebnisse kann sie dann vielleicht auch vorhersagen, welche Zukunft noch lebende Kaltwasserkorallen z.B. vor Norwegen oder Irland haben.