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Er holte den Pop nach Deutschland

20. August 2013

Er war der Mann, der die internationalen Stars von Jazz, Rock und Pop nach Deutschland holte: Der legendäre Konzertveranstalter Fritz Rau ist im Alter von 83 Jahren gestorben.

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Konzertveranstalter Fritz Rau - (Archivbild: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der 1930 geborene Rau war eigentlich Jurist und nach Studium und zweitem Staatsexamen auch kurze Zeit als Rechtsanwalt tätig. Seine Leidenschaft aber galt der Musik, genauer den neuen Tönen und Stilrichtungen von Jazz, Blues und Pop. Sie holte er aus Übersee ins Nachkriegs-Deutschland. Jahrzehntelang war Rau d e r Konzertveranstalter in der Bundesrepublik. Zunächst mit seinem Partner Horst Lippmann, später dann mit seiner "Fritz Rau GmbH".

Schon als Student veranstaltete Rau in den 1950er Jahren Jazz-Konzerte in Heidelberg. Er organisierte Auftritte von Größen wie Miles Davis, Ella Fitzgerald oder Dave Brubeck. Bekannt wurden "Lippmann und Rau" in den 1960er Jahren als Organisatoren der Konzerte des "American Folk Blues Festivals", für die sie Blueslegenden wie Howlin' Wolf nach Europa holten.

Fritz Rau mit Eric Clapton 1994 in Bad Homburg (Foto:dpa)
Konzertveranstalter Fritz Rau mit Eric ClaptonBild: picture-alliance/dpa

1970 organisierte Rau die erste Deutschland-Tournee der Rolling Stones. Später kamen Jimi Hendrix, Eric Clapton, Bob Dylan und viele andere Stars hinzu. Zugleich förderte er deutschsprachige Künstler wie Udo Lindenberg oder Peter Maffay. Zudem revolutionierte Rau das Konzert-Geschäft: Er veranstaltete die ersten Open-Air-Konzerte in Deutschland. Anlässlich eines Auftritts von Madonna im Frankfurter Fußball-Stadion 1987 überredete er die Deutsche Bahn zur Aktion "Rock'n'Rail". 20 Sonderzüge brachten Fans aus ganz Deutschland zum Konzert.

Sozusagen nebenbei trat Rau auch als Gastdozent an Musikschulen und Universitäten auf. 2004 zog er sich aus dem aktiven Geschäft zurück und schrieb ein Buch über sein Leben mit den Stars ("50 Jahre Backstage").

wl/kle (dpa)