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Konservative siegen in Australien

10. Juli 2016

In Australien kann die konservative Regierungskoalition um Ministerpräsident Turnbull das Land trotz Stimmenverlusten weiter führen. Acht Tage nach der Wahl räumte die Opposition ihre Niederlage ein.

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Australien Wahl - Premierminister Malcolm Turnbull
Bild: Reuters/AAP/D. Crosling

Er habe Regierungschef Malcolm Turnbull (im Artikelbild) angerufen und ihm gratuliert, sagte der Chef der linken Labour-Partei und Oppositionsführer Bill Shorten in Melbourne vor Parteianhängern. "Es ist jetzt klar, dass Herr Turnbull die Regierung stellen wird", sagte Shorten. "Für das Wohl unserer Nation hoffe ich, dass die Koalition ihre Sache gut macht."

Hauchdünne Mehrheit

Das offizielle Endergebnis steht allerdings immer noch nicht fest. Nach den Prognosen der Wahlkommission kann die Koalition mit 76 oder 77 Sitzen rechnen. 76 Mandate reichen für die Mehrheit im 150-Sitze-Parlament. Labor kommt wahrscheinlich auf 69 Sitze, der Rest geht an kleinere Parteien. Die Konservativen hatten im alten Parlament 90 Sitze, Labor 55.

Die Gewinner in den Wahlkreisen werden erst endgültig ausgerufen, wenn alle bereits vor dem Wahltag abgegebenen Stimmen gezählt sind. Das geht in Australien per Briefwahl oder in Wahllokalen, die für jene Wähler vorzeitig geöffnet sind, die am Abstimmungstag verhindert waren.

Die Wahl hatte schon am 2. Juli stattgefunden, doch wegen des sehr geringen Stimmenabstandes dauerte die Auszählung deutlich länger als sonst üblich.

Australien Parlamentswahl - Bill Shorten
Labour-Oppositionsführer Shorten, hier mit seiner Frau, räumte seine Niederlage einBild: Reuters/M. Tsikas

Turbulente Jahre auf dem Kontinent

Die vergangenen Jahre in der australischen Politik waren turbulent: Seit 2013 gab es vier verschiedene Regierungschefs, da die Parteien wiederholt ihre Anführer stürzten. Turnbull war selbst im September an die Macht gelangt, indem er in der Liberalen Partei seinen Vorgänger Tony Abbott absetzte. Die Popularität des früheren Bankers und Millionärs ist seitdem aber angesichts von Kontroversen um Reformen und Streit in seiner Partei gesunken.

haz/stu (dpa, afp, rtr)