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Kommt Obama?

6. Mai 2009

Der US-Präsident will offenbar im Sommer nach Europa kommen. Das kündigte der stellvertretende Sprecher der Bundesregierung Thomas Steg an. Demnach will Barack Obama auch wieder Deutschland besuchen, vor allem den Osten.

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Barack Obama vor einer Deutschland-Flagge (Foto: AP/DW)
Die Sondierungsgespräche für eine Deutschlandreise laufen bereitsBild: AP / DW-Montage

Es seien bereits US-Sondierungsteams unterwegs, um geeignete Orte auszusuchen, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg am Mittwoch (06.05.2009). "Es ist in der Tat so, dass Präsident Obama im Sommer womöglich noch einmal eine Europareise plant", bestätigte er. Dabei gebe es auch die Überlegung, abermals Deutschland zu besuchen. Dies könnte Anfang Juni sein. Es gebe noch keine genaue Festlegung zum Zeitpunkt und zu den Orten des Besuchs.

Der rekonstruierte Lagerzaun mit dem Haupttor im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald (Foto: AP)
Möglicherweise wird Obama auch die Gedenkstätte Buchenwald besuchenBild: AP

Nach seiner Wahl zum US-Präsidenten war Obama erstmals Anfang April wegen des NATO-Gipfels in Baden-Baden gewesen. Die "Thüringer Allgemeine" berichtete, Obama wolle am 5. Juni die KZ-Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar besuchen. Ein Großonkel Obamas, Charlie Payne, war 1945 als Soldat an der Befreiung von Häftlingen eines Außenlagers von Buchenwald beteiligt gewesen. Für den 6. Juni plant Obama einen Besuch auf dem US-Soldatenfriedhof in der Normandie. An diesem Tag jährt sich zum 65. Mal die Landung der alliierten Truppen in Frankreich.

Der Osten in Vorfreude

Obama wolle auch die sächsische Landeshauptstadt Dresden besuchen, berichtete die Bild-Zeitung. Ein US-Vorauskommando habe sich dort bereits umgesehen und die Sicherheit geprüft. Vize-Regierungssprecher Steg sagte zu den Berichten, er wolle nicht ausschließen, dass Thüringen und Sachsen auf der "Präferenzliste" des US-Präsidenten ziemlich weit oben stünden. Es sei auch nicht auszuschließen, dass die Europareise

Obamas einen "historischen Kontext" habe.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama in Baden-Baden im April 2009 (Foto: ap)
Merkel konnte Obama bereits in Deutschland begrüßenBild: AP

In Thüringen sind die Erwartungen bereits groß: "Wir würden uns freuen, wenn es zu diesem Besuch käme und wenn der Präsident auch Thüringen besuchen könnte", sagte der thüringische Regierungssprecher Fried Dahmen. Und auch der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hofft auf einen Abstecher Obamas nach Dresden. "Die Sächsische Staatskanzlei ist über verschiedene Planungen zu einem möglichen Besuch des US-Präsidenten informiert", teilte der Dresdner Regierungssprecher Peter Zimmermann mit. Noch gebe es dazu aber keine genaueren Festlegungen.


Merkel will die Reiseleiterin spielen

Klar ist jedoch: Wenn Obama kommt, will ihm Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht von der Seite weichen. Sie wäre überaus erfreut über einen erneuten Besuch Obamas in Deutschland, sagte Steg. Sollte dies der Fall sein, könne man "als gesichert voraussetzen, dass die Bundeskanzlerin ihn bei seinen Stationen begleiten wird." Ein Besuch in Berlin gilt allerdings als sehr unwahrscheinlich. Die derzeitigen Planungen orientierten sich derzeit weniger an der politischen Agenda, vielmehr an Gedenktagen und Obamas privatem Interesse, etwa wegen familiärer oder biografischer Bezüge, so Steg.

Für die Kanzlerin gibt es hingegen keine konkreten Planungen für eine Reise in die USA. Steg begründete dies unter anderem damit, dass sich die Planungen für eine weitere Europareise Obamas schon länger abgezeichnet hätten. Auch zur UN-Generalversammlung im September in New York wird die Kanzlerin nicht reisen. (ina/ap/dpa/afp)