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Kolumbien: „Präsident Uribe hat sich nicht für Schicksal von Entführten interessiert“

26. Mai 2006

Juan Carlos Lecompte, Ehemann der seit 2002 vermissten Politikerin Ingrid Betancourt, im Interview von DW-WORLD.DE

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„Eine Wiederwahl von Staatspräsident Alvaro Uribe bedeutet für uns, dass wir weitere vier Jahre auf unsere entführten Angehörigen warten müssen. Uribe hat nichts für die Entführten getan, ihn hat das Thema nie wirklich interessiert.“ Das sagte Juan Carlos Lecompte, Ehemann der im Februar 2002 in Kolumbien entführten Ingrid Betancourt, in einem Interview von DW-WORLD.DE. Die Präsidentschaftskandidatin war während des damali­gen Wahlkampfes verschleppt worden. Das letzte Lebenszeichen seiner Frau hatte Lecompte vor drei Jahren erhalten.

Es werde im aktuellen Wahlkampf kein Wort über dieses Thema verloren. Lecompte: „In jedem Land der Welt, in dem 3.000 Menschen vermisst wer­den, wäre das ein Thema.“ In Kolumbien wird am Sonntag, 28. Mai 2006, ein neuer Präsident gewählt. Umfragen zufolge könnte Uribe die Wahl mit absoluter Mehrheit gewinnen.

„Ich glaube, auch die Europäische Union könnte durchaus mehr tun. EU-Politiker sagen, sie tun was, aber ich denke, das reicht nicht“, so Lecompte in der Deutschen Welle. Betancourt besitzt neben der kolumbianischen auch die französische Staatsbürgerschaft.

26. Mai 2006
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