Beethovens Klaviersonaten auf dem Hammerflügel - Ronald Brautigam
30. Oktober 2009Wie Beethovens Klaviersonaten vielleicht zu Lebzeiten des Komponisten geklungen haben, davon konnte man im Bonner Beethoven-Haus einen intensiven Eindruck gewinnen.
Zu den Höhepunkten des Zyklus gehörten sicherlich die beiden Abende mit dem niederländischen Pianisten Ronald Brautigam, der zur Zeit an einer Gesamtaufnahme der Beethoven-Sonaten arbeitet und mit den klanglichen Möglichkeiten des Hammerflügels bestens vertraut ist.
Beliebte Hörgewohnheiten – Beethoven mit der Klangfülle, die der moderne Konzertflügel hergibt – konnte man hier schnell in Frage stellen, denn wie nuanciert und subtil Beethovens Musik auf dem Hammerflügel klingt, das machte Ronald Brautigam schon bei den drei frühen Sonaten (op. 2) des Komponisten mehr als deutlich. Mit ihnen hatte sich Beethoven, der zuerst in Wien als Pianist und Improvisator Furore gemacht hatte, 1795 in Wien erstmals auch als Komponist von Klaviersonaten vorgestellt. Er widmete sie Joseph Haydn, der ihn 1793 unterrichtet hatte und bei der Uraufführung zugegen war.
Auf dem fast zerbrechlich wirkenden Hammerflügel erklang selbst die dramatische Wucht der "Pathétique" in nie geahnter Transparenz und Faszination. Zuhörer, denen Beethoven im Portrait vertraut ist, glaubten, eine gewisse Ähnlichkeit zwischen dem Komponisten und seinem großartigen Interpreten Ronald Bräutigam zu sehen.
Programm:
Ludwig van Beethoven:
Sonate für Klavier Nr. 1 f-moll op. 2/1
Sonate für Klavier Nr. 2 A-Dur op. 2/2
Sonate für Klavier Nr. 3 C-Dur op. 2/3
Sonate für Klavier Nr. 8 c-moll op. 13, "Pathétique"
Interpret: Ronald Brautigam, Hammerflügel
Aufgenommen von der Deutschen Welle am 23. September 2009 im Beethoven-Haus, Bonn
Autorin: Marita Berg
Redaktion: Carla Gehrmann-Zellen