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Kleiner Grenzverkehr, große Erwartungen

27. Juli 2012

Erstmals können Polen und Russen in Kaliningrad in der Ostsee-Region ohne Visum über die dortige Schengengrenze reisen. Die Einwohner des Gebiets hoffen auf einen wirtschaftlichen Aufschwung.

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Ein russischer Grenzbeamter kontrolliert in Kaliningrad (ehemals Königsberg) den Grenzverkehr (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Als ersten Schritt zu einer Visa-Freiheit zwischen der EU und Russland können Polen und Russen erstmals frei im Grenzraum Kaliningrad reisen. Dazu trat in einem bisher einmaligen Schritt der sogenannte "kleine Grenzverkehr" in Kraft.

Seit Freitag genügt Einwohnern in Nordostpolen sowie in der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad (Königsberg) eine Sondergenehmigung zum Besuch des Nachbarn. Städte und Gemeinden in dem Gebiet verbinden damit auch große Hoffnungen auf einen wirtschaftlichen Aufschwung. Millionen Bürger aus Kaliningrad, Masuren und Danzig kommen in den Genuss der neuen Reisefreiheit.

Abkommen fördert die Zusammenarbeit

Russland und Polen begrüßen den kleinen Grenzverkehr. "Wir haben uns seit Jahren darum bemüht. Unsere Städte können endlich anfangen, sich zu entwickeln, sagte der Bürgermeister der grenznahen polnischen Kleinstadt Braniewo. Auch ein Vertreter des russischen Außenamtes in Kaliningrad lobte das Abkommen: "Wir freuen uns auf mehr kulturelle und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit unseren polnischen Nachbarn und Freunden".

Das russische Generalkonsulat in Danzig sprach von regem Interesse. Die Vertretung könne jährlich rund 60.000 Sondergenehmigungen vergeben, hieß es dort.

Hoffnung auf wirtschaftlichen Aufschwung

Russen wie Polen hoffen auf steigende Investitionen von Unternehmen auf beiden Seiten. Für die Einwohner Kaliningrads, das als russische Exklave von der EU-Schengengrenze umgeben ist, bedeutet der kleine Grenzverkehr weniger Bürokratie und mehr Reisefreiheit - wenigstens in den grenznahen Gebieten. Das Abkommen war vom polnischen Außenminister Radoslaw Sikorski und seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow im vergangenen Jahr geschlossen worden.

Die ersten dieser Sondergenehmigungen werden für zwei Jahre ausgestellt. Später sollen sie für jeweils fünf Jahre gelten.

hf/nis (dpa, AP)