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Kleine Klonologie

24. Februar 2003

Nach der "Dolly-Methode" sind inzwischen eine ganze Reihe von Tieren geklont worden: Rind, Maus, Ziege, Katze und auch Kaninchen. Chancen auf ein langes Leben hatten sie von Anfang an nicht.

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Dolly im Alter von sieben MonatenBild: AP

Mit dem Klonschaf Dolly brach das Team um den Schotten Ian Wilmut 1996 ein biologisches Paradigma: Die Forscher vom Roslin-Institut bei Edinburgh hatte weltweit erstmals eine erwachsene Zelle in das Embryostadium zurück programmiert und daraus wiederum ein Säugetier geschaffen. Zuvor hatten Wissenschaftler schon verschiedene Tiere aus dem Erbgut von Föten oder Embryonen geklont. Nach der "Dolly Methode" ist inzwischen ein ganzer Zoo von Klontieren entstanden:

SCHAF - Februar 1997: Der erste Bericht im Fachblatt "Nature" macht das damals sieben Monate alte Klonschaf Dolly mit einem Schlag weltberühmt. Später stellt sich heraus, dass sein Erbgut dem alter Tiere ähnelt und das Schaf frühzeitig Arthritis bekam.

RIND - Juli 1998: Lange Zeit war umstritten, ob Dolly wirklich geklont wurde. Erst am 5. Juli 1998 - exakt an Dollys zweitem Geburtstag - präsentierten japanischen Forscher mit zwei Klonkälbern die nächsten nach der Dolly-Methode geklonten Säugetiere und bestätigten damit, dass die Technik funktioniert.

MAUS - Juli 1998: Ein Team aus Hawai veröffentlicht eine Arbeit über 22 geklonte Mäuse. 7 von ihnen waren Klonmäuse der zweiten Generation, das heißt Klone von geklonten Mäusen. Klonmäuse sind ebenso wie andere Klontiere häufig dicker als ihre Artgenossen. Einige sterben relativ früh.

SCHWEIN - März 2000: Das schottische Forschungsinstitut PPL Therapeutics, das eng mit Ian Wilmut zusammenarbeitet, präsentiert fünf in den USA geborene Klon-Ferkel. Die Forscher erhoffen sich davon einen Durchbruch bei der Transplantation von Tierorganen auf den Menschen.

ZIEGE - Juni 2000: Die erste geklonte Ziege wird in China geboren, stirbt aber 36 Stunden nach der Geburt an Atemversagen durch eine unterentwickelte Lunge. Chinesische Forscher präsentieren noch im Juni eine weitere Klonziege. US-Forscher hatten schon 1999 drei Ziegen geklont, allerdings benutzten sie dafür noch nicht vollständig entwickelte Zellen eines 40 Tage alten Fötus.

KATZE - Februar 2002: Forscher in Texas berichten vom weltweit ersten Klonkätzchen. Sie hatten 87 geklonte Embryonen in insgesamt 8 Katzen eingesetzt, um ein lebend geborenes Tier zu erhalten.

KANINCHEN - März 2002: Französische Wissenschaftler stellen mehrere geklonte Kaninchen vor, die als schwer künstlich reproduzierbare Säugetiere gelten. Gelungen sei dies dank eines genau festgelegten Zeitpunkts für die Einpflanzung der Embryonen. (dpa)