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Klassik vom Beethovenfest - Rachmaninoff: Symphonie Nr. 3

Kate Bowen / jb1. Oktober 2012

Rachmaninoffs düster-melancholische 3. Symphonie experimentiert mit der Form, greift aber zugleich auf die große Tradition der russischen Romantik zurück. Das Werk sei "unverdientermaßen vergessen", so Tugan Sokhiev.

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Deutsches Symphonie-Orchester Berlin DSO_Berlin_2012_(c)_Urban_Zintel
Deutsches Symphonie-Orchester BerlinBild: DSO Berlin Urban Zintel

American Songs 1

Sergej Rachmaninoff:
Symphonie Nr. 3 a-Moll op. 44, 3. Satz
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Dirigent: Tugan Sokhiev

MP3 aufgenommen in der Beethovenhalle Bonn am 10. September 2012 von der Deutschen Welle (DW)

Gerade ein paar Tage in seinem neuen Amt als Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin (DSO) führt der in Russland geborene Tugan Sokhiev selbstsicher seinen Taktstock, zeichnet geschickt komplizierte aber farbenfrohe Harmonien, die traditionelle russische Folklore mit Rachmaninoffs experimentellen Ansatz verbinden.

Sokhiev sagte gegenüber der DW, Rachmaninoffs Dritte Symphonie habe eine sehr ungewöhnliche Form. "Sie hat drei Sätze anstatt der traditionellen vier", erklärte der 35jährige Dirigent. "Der dritte Satz ist etwas länger mit kleinem Fugato, einem fugenähnlichem Teil. Man muss es also wie aus einem Guss klingen lassen. Für den Dirigenten ist das eine Herausforderung."

Die Stimmung des gesamten Werks ist wie ein dunkles Geheimnis und im dritten Satz, dem Finale, findet sich nicht nur das Leitthema aller drei Sätze, sondern auch das düstere "Dies irae" ("Tag des Zorns")-Motiv, ursprünglich eine mittelalterliche Begräbnismelodie.

Sokhievs Wunsch sei es, dass das Publikum aufmerksam zuhören und sich in die Musik verlieben würde. "Sie verdient es, genauso bekannt zu sein wie die andere Musik von Rachmaninoff."