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Kisseljow: TW-6 wird nach Schließung seine Berichterstattung über Satellit und Internet fortsetzen

14. Januar 2002

– Beresowskij will vor das russische Verfassungsgericht ziehen

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Moskau, 11.1.2002, INTERFAX

INTERFAX, russ., 11.1.2002

Sollte TW-6 aufgelöst werden, so schließt der Generaldirektor der Fernsehgesellschaft TW-6, Jewgenij Kisseljow, nicht aus, dass das Kollektiv der Journalisten, an dessen Spitze er steht, "bei einem anderen Segment" des Informationsmarktes tätig sein wird.

"Sollten wir von diesem Markt verdrängt werden, werden wir den einen oder anderen Weg finden, um in unserem Beruf weiter tätig zu sein", sagte er bei Radio ECHO MOSKWY. "Man kann auch über Satellit berichten. Auf diese Weise werden die russischen Hörer in Amerika, Europa und dem Nahen Osten mit Informationen versorgt. Dieses Signal kann auch im größten Teil Russlands empfangen werden", unterstrich der Generaldirektor von TW-6.

Dabei erläuterte er, "das ist eine Möglichkeit, weiterhin unseren Beruf auszuüben, auch wenn die Fernsehgesellschaft TW-6 völlig vernichtet werden sollte". Jewgenij Kisseljow fügte hinzu, es gibt auch noch das Internet. Er schloss auch "den Übergang zu modernen Kabelnetzen" nicht aus, die beginnen, sich zu entwickeln.

Jewgenij Kisseljow ist optimistisch, was die finanzielle Unterstützung neuer Projekte angeht und zeigte sich überzeugt, dass sich Leute finden werden, die bereit sind, Geld ins Fernsehen zu stecken.

Der Generaldirektor von TW-6 betonte, er sei "absolut ruhig", was die Perspektiven der Berufungen angehe, die TW-6 einlegen werde, da "die juristische Rechtlichkeit" auf seiner Seite sei. (lr)

INTERFAX, russ., 11.1.2002

Einer der Miteigentümer des Fernsehsenders TW-6, Boris Beresowskij, hat erklärt, er werde die Rechte der Fernsehgesellschaft vor dem Verfassungsgericht der Russischen Föderation und, sollte es erforderlich sein, auch vor dem Europäischen Gerichtshof verteidigen.

"Wir werden allein auf gesetzliche Weise vorgehen. Wir werden keinen Halt machen und bis zu Ende um den Sender kämpfen", erklärte er am Freitag (11.1.) bei Radio ECHO MOSKWY.

Boris Beresowskij bezeichnete den Beschluss des Präsidiums des Obersten Schiedsgerichtes über TW-6 als "gesetzwidrig und verfassungswidrig".

Er äußerte die Überzeugung, dass es die Chance gibt, TW-6 beizubehalten. "Ich werde versuchen, alle Stufen des Kampfes um den Fernsehsender zu nehmen. In diesem Kampf ist unser Standpunkt eindeutig – genau das Gesetz befolgen", unterstrich Boris Beresowskij.

Der Miteigentümer von TW-6 unterstrich, dass der Beschluss des Präsidiums des Obersten Schiedsgerichtes der Russischen Föderation für ihn nicht unerwartet gekommen sei. "Das ist kein Streit von Wirtschaftssubjekten, sondern reine Politik", so Boris Beresowskij. Er hob des Weiteren hervor, dass "die Macht von allen Instrumenten Gebrauch machen wird, um den Sieg im Kampf um den Fernsehsender davonzutragen". (lr)