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Kisseljow macht Kanzler Schröder für Unterdrückung der Pressefreiheit in Russland mitverantwortlich

9. Januar 2002

– Russischer Fernsehjournalist erhebt im STERN Vorwürfe an Schröders Adresse

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Köln, 1.1.2002, DW-radio / Russisch, aus Hamburg

Der Generaldirektor der russischen Fernsehgesellschaft TW6, Jewgenij Kisseljow, ist der Ansicht, dass die Pressefreiheit in Russland akut bedroht ist. In einem Interview für das Hamburger Magazin STERN erklärte Kisseljow, dass dafür auch die deutsche Regierung mitverantwortlich sei, unter anderem der Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, Gerhard Schröder.

"Womöglich will er seinen Freund Wladimir nicht mit ernsthaften Fragen nach der Pressefreiheit belästigen", so Kisseljow.

Dabei beschuldigte er den russischen Präsidenten, TW6 schließen zu wollen. "Putin weiß, dass er nur mit Hilfe des Fernsehens an die Macht gekommen ist. Seitdem führt er einen offenen Krieg gegen private Fernsehsender. Putin und seine Petersburger Mannschaft sind von dem Gedanken geradezu besessen, alles zu kontrollieren", so der TW6-Generaldirektor.

Ihm zufolge haben die Leiter der übrigen gesamtnationalen Sender versprochen, sich dem Präsidenten gegenüber loyal zu verhalten.

Kisseljow hat versprochen, auch wenn TW6 geschlossen werden sollte, werde er seinen Beruf nicht ändern. "Sollte es notwendig sein, werde ich auch im Ausland arbeiten. Zum Glück gibt es das Satellitenfernsehen und das Internet. Das ist eine ernste Waffe im Kampf gegen die Dummheit der politischen Führer", unterstrich Jewgenij Kisseljow. (lr)