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KirchMedia allein - und alles wäre gut?

29. März 2002

1959 gründete Leo Kirch die KirchMedia. In dieser Firma hat er das Kerngeschäft seines Medienimperiums gebündelt. Im Unterschied zu anderen Zweigen des Konzerns wirft die KirchMedia Gewinne ab.

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Bild: AP

Die Beteiligungen an der ProSieben-Gruppe und dem spanischen Fernsehsender Telecinco, eine riesige Filmbibliothek, Produktionsfirmen und die Fernsehrechte an der Fußball-Bundesliga und den Weltmeisterschaften 2002 und 2006 - das sind die Filetstücken der KirchMedia. Außerdem hält die Firma 52 Prozent an der ProSiebenSat.1 Media AG, zu der die Fernsehsender Pro Sieben, Sat.1, Kabel 1 und N24 sowie die Nachrichtenagentur ddp gehören.

Außerdem besitzt die KirchMedia den Sportsender DSF und einen Anteil von 25 Prozent an dem rentablen spanischen Sender Telecinco. Der Telecinco-Anteil ist allerdings für einen Kredit der Dresdner Bank verpfändet und soll schon seit geraumer Zeit für eine halbe Milliarde Euro verkauft werden.

Hauptgeschäft Film und Fernsehen

Die Film- und Fernsehbibliothek der KirchMedia - eine der größten weltweit - verfügt über 63.000 Stunden Programm. Ihr Wert wurde in der Vergangenheit mit 1,7 Milliarden Euro beziffert, soll aber bei der gegenwärtigen Nachfrage nur 0,3 Milliarden wert sein.

Zur KirchMedia gehören ferner die Roxy-Film und andere
Produktionsfirmen, die Fernsehserien, Filme und Shows produzieren. Außerdem die Fernsehrechte an der Bundesliga bis zur Sommerpause 2004, an den UEFA-Cup-Spielen und die weltweiten Rechte an den Fußball-Weltmeisterschaften 2002 in Asien und 2006 in Deutschland.

Umsatz und Gewinn

Die KirchMedia hatte in den ersten neun Monaten 2001 knapp 180 Millionen Euro Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen erwirtschaftet. Rückgänge bei den Fernsehsendern, die unter der Werbeflaute leiden, wurden durch höhere Erträge beim Sportrechtehandel teilweise ausgeglichen. Der Umsatz stieg auf 2,4 Milliarden Euro. Die KirchMedia ist mit 2,1 Milliarden Euro verschuldet.

Die Anteilseigner

Die geplante Fusion der KirchMedia mit der ProSieben-Gruppe und der anschließende Börsengang wurden vergangene Woche endgültig abgesagt. Das Unternehmen gehört bisher zu 79 Prozent einer Stiftung von Leo Kirch und seinem Sohn Thomas. Größter Minderheits-Gesellschafter ist
derzeit die Handelsgruppe Rewe mit knapp sechs Prozent. Der US-Medienunternehmer Rupert Murdoch, der italienische Mediengigant und Ministerpräsident Silvio Berlusconi, der saudische Prinz El Walid und zwei US-Finanzunternehmen halten jeweils zwischen zwei und drei Prozent. (T. Kirschning)