Sieben Wochen Verzicht
22. Februar 2015"Du bist schön! Sieben Wochen ohne Runtermachen" – unter diesem Leitwort steht die diesjährige Fastenaktion der evangelischen Kirche. Sie soll dazu ermutigen, das "Unverwechselbare zu entdecken und wertzuschätzen".
"Andere nicht runtermachen"
Beim zentralen Gottesdienst in Leipzig rief Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler (Artikelbild) in der Michaeliskirche dazu auf, Menschen nicht nach ihrem Äußeren zu beurteilen. "Schönheit ist im Wortsinn Ansichtssache", sagte die Regionalbischöfin. Jeder trage "Falten, Narben, Wunden auf Köper und Seele" und bleibe doch Gottes Ebenbild. Sie rief dazu auf, andere nicht runterzumachen, sondern ihre Schönheit zu sehen. "Wir sollten darauf verzichten, uns und andere madig zu machen, mit mieser Stimmung unser Leben zu verplempern", so Breit-Keßler.
Die evangelische Fastenkampagne "7 Wochen Ohne" findet seit 1983 statt. Sie will mit wechselnden Themen dazu anregen, in der Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Ostern zur Besinnung zu kommen und bewußt Verzicht zu üben. Daran beteiligen sich nach Angaben der Organisatoren inzwischen knapp drei Millionen Menschen.
Fastenaktion gegen den Klimawandel
Die katholische Kirche will mit ihrer diesjährigen Fastenaktion auf die sozialen und ökologischen Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam machen. Die Spendenaktion des katholischen Hilfswerks Misereor steht diesmal unter dem Motto "Neu denken - Veränderung wagen". Beim Auftaktgottesdienst im Osnabrücker Dom rief Bischof Franz-Josef Bode zu einem entschlossenen Handeln gegen die Erderwärmung auf. "Für viele Bewohner dieser Erde ist tatsächlich keine Zukunft und Perspektive in Sicht, wenn wir nicht schnellstens weltweit verantwortlicher handeln".
Ökologische Katastrophe verhindern
Er appellierte an die Menschen in den reichen Ländern, ihren konsumorientierten Lebensstil zu ändern, um eine ökologische Katastrophe zu verhindern und warnte davor, "blauäugig" und "ahnungslos" an Gewohnheiten festzuhalten in dem Glauben, "wir würden schon noch einigermaßen davonkommen".
Am Beispiel der Philippinen soll die Misereor-Aktion auf Auswirkungen des Klimawandels in den ärmeren Regionen der Welt aufmerksam machen. Dort hatte der Taifun Haiyan im November 2013 schwere Verwüstungen verursacht. Durch den Wirbelsturm starben mehr als 6.200 Menschen, weitere 1.000 werden bis heute vermisst.
cw/as (dpa, epd)