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Kerstin Müller: Zwei Staaten Afrikas sollen Sitz im UN-Sicherheitsrat bekommen

17. Dezember 2004

Staatsministerin im Auswärtigen Amt im Interview von DW-RADIO

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Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Kerstin Müller (Bündnis 90/Die Grünen), will sich dafür einsetzen, dass Afrika mit zwei Staaten im UN-Sicherheitsrat vertreten ist. In einem Interview von DW-RADIO sagte sie nach der Rückkehr von einer zehntägigen Afrika-Reise zusammen mit dem Bundespräsidenten, "angesichts der Krisen des afrikanischen Kontinents und der Tatsache, dass er zu den Globalisierungsverlierern gehört, gibt es eine ganz klare internationale Verantwortung. Man wird diese besser wahrnehmen können, wenn Afrika durch zwei Länder im Sicherheitsrat vertreten ist. Wir unterstützen das sehr nachdrücklich."


Mit Blick auf den Vorschlag des britischen Premierministers Tony Blair, europäische Eingreiftruppen in Afrika einzusetzen, sprach sich Müller für den Aufbau einer Partnerschaft zwischen Europäischer Union und der Afrikanischen Union (AU) aus: "Es muss darum gehen, eine europäische Politik gegenüber Afrika zu entwickeln im Sinne einer europäischen Verantwortung für Krisenprävention, aber auch, wenn Konflikte eskalieren, vielleicht für Krisenintervention."


Die Afrikaner selbst müssten Verantwortung für die Lösung von Krisen auf dem Kontinent übernehmen. Müller bezeichnete es als einen "großen Fortschritt, dass sie sich von der Nichteinmischungspolitik verabschiedet haben". Am Beispiel der Entsendung einer Mission der AU in die sudanesische Krisenregion Darfur zeige sich, wie wichtig darüber hinaus die Unterstützung der EU sei. "Dann ist es Aufgabe der Europäischen Union, dafür zu sorgen, dass solche Missionen auch erfolgreich sind", so Kerstin Müller zu DW-RADIO weiter.

17. Dezember 2004
258/04