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Politik

Kerry fordert Ermittlungen in Syrien

7. Oktober 2016

Der amerikanische Außenminister John Kerry stellt Russen und das Assad-Regime erneut wegen der Bombardements in Syrien an den Pranger. Russland kündigte für die französische UN-Initiative bereits sein Veto an.

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USA US-Außenminister John Kerry und französicher Außenminister Jean-Marc Ayrault treffen sich in Washington
Bild: REUTERS/M. Theiler

"Das sind Aktionen, die nach einer angemessenen Untersuchung auf Kriegsverbrechen schreien": US-Außenminister John Kerry drängte im Syrien-Konflikt noch einmal auf eine Untersuchung der jüngsten Einsätze von Russland und der Armee Syriens. Die Forderungen sind ein weiterer Ausdruck für das tiefe Zerwürfnis zwischen Washington und Moskau. 

Die Russen und das Regime von Syriens Staatschef Baschar al-Assad hätten gemeinsam ein weiteres Krankenhaus angegriffen, 20 Menschen seien getötet und 100 verwundet worden, beklagte Kerry. "Russland und das Regime schulden der Welt mehr als nur eine Erklärung, warum sie weiterhin Krankenhäuser, medizinische Einrichtungen, Frauen und Kinder angreifen", sagte der US-Chefdiplomat vor Reportern, in Anwenseheit seines französischen Kollegen Jean-Marc Ayrault (Artikelfoto). Der war gerade nach seinen Moskauer Gesprächen in Washington eingetroffen.

Systematische Tötung von Zivilisten?

"Das geht inzwischen über Zufälle hinaus, weit darüber hinaus, Jahre darüber hinaus", sagte Kerry. "Dies ist eine zielgerichtete Strategie, um Zivilisten zu töten, um alle und jeden zu töten, der ihren militärischen Zielen im Weg steht", betonte der US-Außenminister. 

Ayrault berichtete über neue Bemühungen Frankreichs für eine Feuerpause in Syrien. Er sprach von einem "Moment der Wahrheit" für alle Mitglieder des UN-Sicherheitsrats und kündigte vor der Abstimmung am Samstag einen eigenen Auftritt bei den UN an.  

Die bei den Vereinten Nationen vorgeschlagene Resolution ruft zu einer Waffenruhe im heftig umkämpften Aleppo auf und verlangt quasi ein Flugverbot über der nordsyrischen Stadt, um humanitäre Hilfe zu ermöglichen. "Ich sehe keine Möglichkeit, diese Resolution durchgehen zu lassen", erklärte dazu bereits der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin in New York. Der Vorstoß sei offensichtlich "hastig" zusammengestellt worden und könne keinen Fortschritt bringen...

SC/haz (afp, APE)