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Nahost-Gesandter der USA wirft hin

27. Juni 2014

Nach einem Jahr vergeblicher Bemühungen um einen Friedenvertrag zwischen Israel und den Palästinensern gibt er auf: Der US-Sondergesandte Indyk tritt zurück.

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Außenminister John Kerry während einer Pressekonferenz mit Martin Indyk (foto: Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images

Martin Indyk (Artikelfoto r.) gilt als hochkarätiger Experte für den Nahost-Konflikt, nicht zuletzt auch als früherer Botschafter der USA in Israel hatte er einschlägige Erfahrungen sammeln können: Indyk habe "Jahrzehnte seiner herausragenden Karriere" für die Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern geopfert, erklärte US-Außenminister John Kerry zum Abschied in Washington. Angesichts der gescheiterten Wiederbelegung der Friedensgespräche trat Indyk nach einem Jahr im Amt zurück.

Laut Kerry wird der 62jährige Indyk an seine alte Position am renommierten Politikinstitut Brookings in der US-Hauptstadt zurückkehren. Vorübergehender Nachfolger wird sein bisheriger Stellvertreter Frank Lowenstein.

Kerry hatte Israelis und Palästinenser im Juli vergangenen Jahres zurück an den Verhandlungstisch holen können und den erfahrenen Diplomaten Indyk zu seinem Sonderbeauftragten für den Friedensprozess gemacht. Die ersten direkten Gespräche seit 2010 führten aber erneut zu keinem Ergebnis. Israel setzte die Verhandlungen Ende April wieder aus, weil Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und die von seiner Fatah-Partei dominierte Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) sich mit der radikalislamischen Hamas auf die Bildung einer Einheitsregierung verständigten.

In den Wochen zuvor hatten die Gespräche bereits unter keinem guten Stern gestanden. Nachdem Israel eine versprochene Freilassung palästinensischer Gefangener verweigerte und neue Siedlungsbauten im besetzten Ost-Jerusalem ausschrieb, trieben die Palästinenser die Anerkennung als eigener Staat voran. Abbas reichte den Beitritt zu einer Reihe von UN-Verträgen und internationalen Konventionen ein.

SC/gmf (APE, afp, dpa)