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Kenianer hoffen auf Gerechtigkeit

16. Dezember 2010

Vor Gericht - Drahtzieher der Unruhen in Kenia sollen angeklagt werden +++ Für die Menschen - ägyptische Firma hilft Notleidenden +++ Hinter den Kulissen - Wohin fließen unsere Spendengelder?

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Unruhen in Kenia(Foto:AP/Karel Prinsloo)
2007 kam es nach den Wahlen in Kenia zu blutigen Kämpfen, das Land versank im ChaosBild: AP

Vor rund drei Jahren entging Kenia nach umstrittenen Präsidentschaftswahlen knapp einem Bürgerkrieg. Sowohl Odinga vom Orange Democratic Movement (ODM) als auch Kibaki von der Partei der Nationalen Einheit (PNU) hatten den Sieg für sich beansprucht und der Gegenseite Betrug vorgeworfen. Daraufhin kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen zwischen den Anhängern beider Lager. Über tausend Menschen wurden getötet, rund 3500 Menschen verletzt und bis zu 600 000 Menschen flohen in die Nachbarstaaten. Jetzt will der internationale Gerichtshof in Den Haag gegen die mutmaßlichen Drahtzieher der blutigen Unruhen von damals vorgehen. Unter den Angeklagten sind auch hochrangige Politiker, denen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen wird.

Hilfe aus Ägypten

Weihnachtszeit - Spendenzeit. Besonders in den Tagen vor Weihnachten sind Spendengalas wieder hoch im Kurs. Menschen und Firmen werden aufgerufen, Notleidenden mit einer Geldspende zu helfen, Gutes zu tun, und tief in die Tasche zu greifen. Doch nicht nur hierzulande ist die Spendenkultur weit verbreitet - Ägyptische Firmen treten zwar seltener als deutsche mit Spendenaktionen und Stiftungen an die Öffentlichkeit. Aber hinter den Kulissen engagieren auch sie sich sozial. Der Wohltätigkeitsverein "Dar al-Orman" des Küchenmöbelherstellers Kabnoury schickt sogar Rechercheure in die letzten Winkel der Provinz, um jene Menschen aufzuspüren, die seine Hilfe am nötigsten haben.

Buchbesprechung: "Die Mitleidsindustrie"

Ausgemergelte Gesichter, weinende Kinder, zerstörte Häuser - vor allem Bilder von Kriegen, Hunger, oder Naturkatastrophen berühren die Menschen weltweit und lassen sie tief in die Tasche greifen. Gerade in der besinnlichen Weihnachtszeit fließen die Spendengelder an Hilfsorganisationen besonders üppig. "Die fünfte Ökonomie der Welt" nennt die niederländische Autorin Linda Polmann das Heer an internationalen Hilfsorganisationen, die in Ruanda, Somalia, Haiti oder Afghanistan unterwegs sind. In ihrem Buch "Crisis Caravan", auf Deutsch "Die Mitleidsindustrie", hat Polmann hinter die Kulissen von Hilfsorganisationen geblickt und festgestellt, dass Entwicklungshilfe im Umfeld von Krieg und Krisen nicht immer nur Gutes bewirkt.

Redaktion: Michaela Paul/Dirk Bathe