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Keine Gnade für "UnsUwe"

5. November 2016

Der BVB verteilt keine Geburtstagsgeschenke zum 80. von HSV-Legende Uwe Seeler. Der FC Ingolstadt erlebt einen frustrierenden Nachmittag. Köln kassiert die nächste Auswärts-Pleite.

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Fußball Bundesliga W10 HSV gegen BVB - Pierre-Emerick Aubameyang 2. Tor
Bild: picture-alliance/AP Photo/M. Sohn

Uwe Seeler strahlte. Durch ein Spalier durfte er ins Stadion einlaufen, wurde gefeiert und beklatscht. "Wir sind ganz stolz auf diesen Ehrenbürger unserer Stadt und gratulieren ihm herzlich", sagte Hamburgs Bürgermeister, die Fans sangen "Happy Birthday" und Clubchef Dietmar Beiersdorfer sowie DFB-Präsident Reinhard Grindel und DFL-Chef Reinhard Rauball gratulierten. Endlich mal wieder ein Grund zur Freude in Hamburg! Der ehemalige Nationalstürmer, der noch die glorreichen Zeiten seines HSV miterlebt und -gestaltet hat, feierte seinen 80. Geburtstag im ausverkauften Stadion mit 57.000 Fußballfans. Und er wünschte sich dabei nichts sehnlicher als einen Heimsieg gegen Borussia Dortmund.

Doch der BVB verteilte keine Geschenke. Noch bevor es sich Seeler auf seinem Platz gemütlich machen konnte, klingelte es bereits im Kasten von René Adler: Pierre-Emerick Aubameyang profitierte von einem Torschuss Emre Mors: Adler konnte den Ball nur abklatschen, unglücklicherweise direkt vor die Füße des Torjägers. Der nahm dankend an und machte das 1:0 (4.). Auch beim 2:0 war der in die Startelf gerutschte Mor entscheidend beteiligt: Einen äußerst halbherzig gespielten Rückpass von Johan Djourou erlief der quirlige Mor, passte auf den freistehenden Aubameyang und der wiederum schob erneut dankend ein - ins leere Tor (23.). Nur vier Minuten später machte der Gabuner den Hattrick perfekt: Dieses Mal mit einem Alleingang und einem etwas glücklichen Treffer - der Ball war durchaus haltbar, Adler noch dran, doch der Ball trudelte zum dritten Mal hinter die Torlinie (27.).

Auch nach der Halbzeitpause kannte der BVB keine Gnade gegen den völlig überforderten und verunsicherten HSV. Und wieder war es Aubameyang, der das Chaos in der Hamburger Abwehr eiskalt ausnutzte und seinen vierten Tagestreffer erzielte (48.). Nicolai Müller sorgte immerhin in der 55. Minute für das Ende der Hamburger Torflaute: Seit dem 10. September beim 1:3 gegen Bayer Leverkusen hatte der HSV kein Tor mehr erzielt. Wenigstens dieses Mini-Geschenk wurde Seeler zuteil. Dessen Blut geriet in den folgenden Minuten dann richtig in Wallung: Ein Tor von Michael Gregoritsch wurde wegen eines Foulspiels nicht anerkannt. In diesen Minuten geriet der BVB überraschend ins Straucheln, fing sich aber schnell wieder. Der eingewechselte Ousmane Dembele sorgte nach einem Konter für das 5:1 (76.). Müllers zweiter Treffer in der 81. Minute zum 2:5 (0:3)-Endstand rettete Seelers Geburtstagsparty schließlich auch nicht mehr.  

Bayern nur Remis

Das Topspiel des Samstagsnachmittags stieg in München: Der ungeschlagene Spitzenreiter FC Bayern hatte die noch ungeschlagene TSG Hoffenheim zu Gast. Und beim 1:1 (1:1) hielten beide Serien. Die Bayern sorgten von Minute eins an für Aufsehen - nicht wegen einer spektakulären Toraktion, sondern wegen ihrer ungewöhnlichen Trikotwahl: Weinrot und ohne sichtbare Beschriftungen auf Brust und Ärmel. Eine Aktion zum Schutz der Meere: Die Trikots wurden aus recyceltem Plastikmüll gefertigt, der vor den Küsten des Inselstaates Malediven eingesammelt wurde.

Das erste sportliche Ausrufezeichen setzte allerdings die TSG, die aggressiv und durchaus aktiv auftrat und mit dem Führungstor belohnt wurde: Kerem Demirbay ließ Manuel Neuer bei seinem Schuss ins linke obere Ecke keine Chance (16. Minute). Auch das zweite Tor erzielte Hoffenheim - allerdings auf der falschen Seite: Douglas Costa zwang mit seiner scharfen Hereingabe TSG-Mittelfeldspieler Steven Zuber zum Handeln. Der rauschte in den Ball, wohl wissend, dass hinter ihm Robert Lewandowski einschussbereit stand. Damit überraschte Zuber seinen chancenlosen Schlussmann Oliver Baumann, den er bei seinem Eigentor zu allem Überfluss auch noch tunnelte (34.).

Köln verpasst Sprung auf Platz zwei

Fußball Bundesliga Eintracht Frankfurt - 1. FC Köln
Durfte dieses Mal nicht jubeln: Kölns Torjäger Modeste (l.)Bild: Getty Images/AFPD. Roland

Trotz Kölner Dominanz in einer packender Schlussphase mit mehreren Tormöglichkeiten musste sich der 1. FC Köln bei Eintracht Frankfurt mit 0:1 (0:1) geschlagen geben. Mijat Gacinovic brachte die Frankfurter früh auf die Siegerstraße (5.). Frankfurt bleibt damit vor heimischer Kulisse seit dem 9. April unbesiegt, der FC kassierte die zweite Auswärtspleite in Folge. "Die erste Halbzeit war mit das schlechteste in der laufenden Saison. Wir haben viel zu viel Raum gelassen", sagte FC-Kapitän Matthias Lehmann beim Fernsehsender Sky: "Es ist ärgerlich, dass wir die erste Hälfte so abgeschenkt haben."

Wolfsburg entführt die Punkte

Erster Sieg unter Valerien Ismael: Mit 3:0 (1:0) gewannen die Wolfsburger ihr Auswärtsspiel beim Aufsteiger SC Freiburg und kletterten vom Relegationsplatz auf Rang 13. Nationalstürmer Mario Gomez führte den VfL mit seinem Doppelpack (41./53.) zum ersten Sieg nach acht Spielen, Ricardo Rodriguez verwandelte eine Foulelfmeter (86.). Für Freiburg, das Christian Günter mit Rot verlor (85.), endete die Serie von zuletzt zehn Heimsiegen in Folge.  

Mit dem dritten Sieg nacheinander hat sich Bayer 04 Leverkusen wieder in die Nähe der Europapokalplätze gespielt und für Ruhe im Verein gesorgt. Leverkusen gewann sein Heimspiel gegen den SV Darmstadt mit 3:2 (1:0). Hakan Calhanoglu (32.), Julian Brandt (57.) und Charles Aranguiz (69.) erzielten die Tore, für die auswärts noch punktlosen Darmstädter waren Mirko-Antonio Colak (47.) und Mario Vrancic (85.) erfolgreich.

Einen rabenschwarzen Tag erlebte der FC Ingolstadt. Der Tabellenvorletzte musste sich gegen den FC Augsburg mit 0:2 (0:0) geschlagen geben und bleibt mit nur zwei Punkten weiter im Tabellenkeller stecken. Der FCA fuhr den Sieg in einem mäßigen Erstligaspiel erst spät durch die Treffer von Raul Bobadilla, der in der 86. Minute per Freistoß traf, und  Halil Altintop (90.) ein. Ingolstadts Tobias Levels sah wegen eines Frustfouls in der 89. Minute die Rote Karte.

Am Freitagabend kassierte Borussia Mönchengladbach bei Hertha BSC eine 0:3-Niederlage. Die Highlights aller Samstagsspiele können Sie im  Liveticker nachlesen.