Der serbische Nationalist war beschuldigt worden, für Mord und Vertreibung in den Balkankriegen verantwortlich zu sein. 28 Jahre Haft forderte die Anklage vor dem Kriegsverbrecher-Tribunal in Den Haag. Jetzt ist der Politiker ein freier Mann.
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Das UN-Tribunal in Den Haag hat den Serben Vojislav Seselj zu zehn Jahren Haft verurteilt. In den 90er-Jahren soll der Nationalist Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen haben. Ins Gefängnis muss er trotzdem nicht.
Es sollte ein Zeichen der Annäherung sein: kroatische Parlamentarier zu Besuch im Parlament in Belgrad. Doch Serbiens Nationalistenchef Vojislav Seselj provoziert die Gäste so sehr, dass diese abreisen.
"Den Haag interessiert mich nicht. Damit bin ich fertig", so das Mantra von Vojislav Seselj, wann immer er gefragt wird. Die Frage ist, ob er bei der Urteilsverkündung am Mittwoch im Gerichtssaal anwesend sein wird.
Der Selbstmord des bosnisch-kroatischen Generals Slobodan Praljak überschattet das letzte Urteil des Haager Tribunals. In knapp 25 Jahren war das Gericht oft umstritten. Doch das hat seine Bedeutung nicht verringert.