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Kein Sieger

11. Juni 2010

Im ersten Spiel der Fußball-WM trennten sich Südafrika und Mexiko 1:1 (0:0) unentschieden. Die erste Halbzeit gehörte den Mexikanern, in der zweiten Hälfte standen die Südafrikaner vor dem Sieg.

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Südafrikanische Spieler feiern an der Seitenlinie das Tor zum 1:0 mit einem Tänzchen. Foto: AP
Torjubel auf südafrikanischBild: AP

Bis zur 79. Minute sah es nach einem Auftakt nach Maß für das Gastgeberland Südafrika aus. Die "Bafana Bafana", wie die südafrikanische Nationalmannschaft genannt wird, lag durch einen Treffer von Tshabalala in der 55. Minute mit 1:0 vorn. Der Stürmer war herrlich freigespielt worden und hatte mit einem fulminanten Schuss aus etwa zehn Metern in den rechten Winkel des mexikanischen Tors die Südafrikaner in Führung gebracht.

Der Südafrikaner Tshabalala erzielt das erste Tor der WM 2010. Foto: AP
Der Südafrikaner Tshabalala erzielt das erste Tor der WM 2010Bild: AP

Das mit rund 85.000 Zuschauern gefüllte Soccer-City-Stadion in Johannesburg glich einem Tollhaus. Der Lärm der Vuvuzelas, der südafrikanischen Tröten, war ohrenbetäubend. Doch die Mexikaner gaben sich nicht geschlagen, erhöhten das Tempo. Nach einem Stellungsfehler der südafrikanischen Abwehr kam Marquez in der 79. Minute fünf Meter vor dem Tor frei zum Schuss und glich zum 1:1 aus.

Pech für Südafrika in der Schlussminute

In der ersten Halbzeit waren die Mexikaner die stärkere Mannschaft gewesen. Klare Torchancen aber blieben Mangelware. Kurz vor der Pause zappelte der Ball zwar im Netz der Südafrikaner. Der Treffer des Mexikaners Vela wurde jedoch wegen Abseits zu Recht nicht gegeben.

Der Mexikaner Marquez trifft zum 1:1. Foto: AP
Marquez sorgt für den alles in allem verdienten Ausgleich für MexikoBild: AP

Nach dem Führungstreffer durch Tshabalala übernahmen die WM-Gastgeber die Regie. Und auch nach dem Ausgleich hätten die Südafrikaner noch das Siegtor erzielen können. In der 90. Minute hatten sie großes Pech: Mphela traf nur den Pfosten. Und so blieb es beim 1:1 (0:0), einem Ergebnis, das dem Spiel alles in allem gerecht wurde.

Riesiger Kochtopf

Zuvor war die erste Weltmeisterschaft auf südafrikanischem Boden mit einer stimmungsvollen Feier eröffnet worden. Sie stand unter dem Motto "Welcome the world home". Erinnert wurde an die Wiege der Menschheit in Afrika. Künstler des gesamten Kontinents von Algerien bis Südafrika traten auf: Tänzer in bunten Kostümen, Sänger und Trommler. Ein großer Käfer rollte den WM-Ball über das Feld. Über 1500 Darsteller formierten die Konturen Afrikas. Tanzend umkreisten sie einen riesigen Kochtopf – Symbol des heimischen Herds und auch architektonisches Vorbild für das Stadion, in dem die Eröffnungsfeier stattfand. Auf der Ehrentribüne tanzte der Friedensnobelpreisträger, Erzbischof Demond Tutu, ausgelassen.

Tänzer umkreisen einen riesigen Kochtopf. Foto: AP
Tänzer umkreisen einen großen KochtopfBild: AP

Mandela trauert

Eigentlich wollte auch der südafrikanische Volksheld Nelson Mandela im Stadion sein. Doch der 91 Jahre alte Friedensnobelpreisträger und frühere Präsident sagte seine Teilnahme kurzfristig ab. Eine 13 Jahre alte Ur-Enkelin Mandelas war in der Nacht zuvor bei einem Autounfall ums Leben gekommen. "Die gesamte Fußball-Familie trauert mit Ihnen und Ihrer Familie. Heute sind wir alle an Ihrer Seite", schrieb Joseph Blatter, der Präsident des Weltfußballverbands FIFA in einem Brief an Mandela. Wegen dessen angegriffenen Gesundheitszustands war allerdings auch schon zuvor darüber spekuliert worden, ob und wie lange der Ex-Präsident im Stadion auftauchen würde.

"Afrikas Zeit ist gekommen"

Wenige Minuten vor der Auftaktpartie zwischen Südafrika und Mexiko gab Staatspräsident Jacob Zuma den Startschuss zur Weltmeisterschaft. "Wir fühlen uns geehrt, eines der größten Turniere der Welt veranstalten zu dürfen", sagte Zuma unter dem Jubel der Zuschauer. "Dies ist eine afrikanische WM, Afrikas Zeit ist gekommen." In den nächsten vier Wochen blickt die Fußball-Welt nach Südafrika. Denn dort rollt der Ball.

Autor: Stefan Nestler
Redaktion: Wolfgang van Kann