Kein Geldsegen für Ungarns Bauern
21. März 2002Budapest, 20.3.2002, BUDAPESTER ZEITUNG, deutsch
Die EU hat die Beitrittskandidaten aus Ost- und Mitteleuropa gestern (19.3.) vor "übertriebenen" Ansprüchen an die EU-Landwirtschaftspolitik und ihre Subventionstöpfe gewarnt. Die EU-Landwirtschaftsminister erklärten, Forderungen nach einer Gleichbehandlung unmittelbar nach dem Beitritt seien unrealistisch. Diese deutliche Absage erfolgte anlässlich einer Aussprache zwischen den fünfzehn EU-Landwirtschaftsministern und ihren Kollegen aus den Kandidatenstaaten.
Die direkten Einkommensbeihilfen pro Hektar oder pro Tier sollen nach dem Willen der EU-Kommission zu Beginn auf 25 Prozent beschränkt werden und erst über einen Zeitraum von zehn Jahren das Niveau der gegenwärtigen EU-Staaten erreichen. Direktzahlungen in voller Höhe hätten sehr starke Einkommenseffekte und würden deshalb die Anreize für die dringend nötige Umstrukturierung der Arbeitsmärkte zunichte machen, argumentiert die Kommission. Außerdem sei eine hundertprozentige Anwendung der Direktzahlungen im bis 2006 geltenden Finanzrahmen der EU nicht zu finanzieren. (fp)