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44 Tote in Nigeria

6. Juli 2015

Das blutige Morden geht weiter: Bei zwei Anschlägen in Nigeria sind mindestens 44 Menschen getötet worden. Mutmaßliche Boko-Haram-Aktivisten nahmen dieses Mal ein Restaurant und eine Moschee ins Visier.

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Boko Haram Flagge Foto: Getty)
Bild: S. Yas/AFP(Getty Images

Bei zwei zeitgleich verübten Bombenanschlägen in der zentralnigerianischen Stadt Jos sind mindestens 44 Menschen getötet worden. Nach Angaben eines Helfers hatten sich am Sonntagabend Selbstmordattentäter in einem Restaurant und in einer Moschee in die Luft gesprengt. Fast 50 weitere Menschen seien verletzt worden, teilten die Rettungskräfte mit. Bei den meisten Toten handele es sich um Muslime, die während des Ramadan gerade ihr Fasten gebrochen hätten. Bisher bekannte sich niemand zu den Anschlägen. Die Behörden machen jedoch die radikale Islamistengruppe Boko Haram dafür verantwortlich.

Zwischen Nord und Süd

Jos, die Hauptstadt des Bundestaates Plateau, ist regelmäßig Ziel von Anschlägen der Terrorgruppe. Der Staat Plateau liegt zwischen dem eher christlich geprägten Süden und dem hauptsächlich muslimischen Norden.

Am Freitag sprengten sich mehrere Frauen in Zabarmari, einem Dorf in der Nähe von Maiduguri, in die Luft (Foto: afp)
Am Freitag sprengten sich mehrere Frauen in Zabarmari, einem Dorf in der Nähe von Maiduguri, in die LuftBild: Stringer/AFP/Getty Images

Eine blutige Anschlagsserie

Die beiden Anschläge in Jos sind Teil einer blutigen Serie im Nordosten Nigerias. In den vergangenen zehn Tagen hatte die Terrorgruppe Boko Haram bereits zahlreiche Anschläge verübt, bei denen mehr als 200 Menschen getötet wurden. Erst am Freitag hatten sich mehrere Frauen in der Nähe der Islamistenhochburg Maiduguri in die Luft gesprengt. Dabei starben mindestens 55 Menschen. Am Sonntag riss ein Selbstmordattentäter in einer Kirche in der Stadt Potiskum im Bundesstaat Yobe fünf Menschen mit in den Tod.

Kampf gegen die Terrorgruppe

Das nigerianische Militär erklärte, im vergangenen Monat 600 Aufständische getötet zu haben. Die Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad unterstützen Nigerias Armee beim Kampf gegen Boko Haram. Die Terrorgruppe will seit 2009 mit Gewalt einen islamistischen Staat im hauptsächlich muslimischen Norden Nigerias errichten. Nach UN-Angaben fielen bisher mehr als 15.000 Menschen der Gewalt der Gruppe zum Opfer.

ms/se (afp, dpa)