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Kein Appetitanreger für die WM

5. Februar 2006

Langeweile im Titelrennen, wenig Aufregung im Kampf um die Champions-League-Plätze - die Fußball-Bundesliga taugt derzeit nur bedingt als Appetitanreger für die Weltmeisterschaft im eigenen Land.

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Katzenjammer beim Schalke 04 nach dem 0:0 gegen Borussia DortmundBild: AP

Titelverteidiger Bayern München zieht weiter einsam seine Kreise, die abgeschlagenen Möchtegern-Jäger aus Bremen und Hamburg halten ihre Verfolger zunehmend auf Distanz. Angesichts der Überlegenheit des Rekordmeisters sorgt sich selbst Bayern-Manager Uli Hoeneß um den Unterhaltungswert der Liga: "Wenn die anderen beiden heute verloren hätten, dann wäre die Meisterschaft entschieden gewesen. Das kann für unsere Ziele nicht gut sein."

Mehr als über das Geschehen in der Bundesliga diskutiert Fußball-Deutschland derzeit über die umstrittenen Pläne von Bundestrainer Jürgen Klinsmann mit Hockey-Coach Bernhard Peters. Daran konnte auch der 19. Spieltag nichts ändern: Dank eines sehenswerten Treffers von Michael Ballack zum 1:0-Sieg über Bayer Leverkusen feierten die Bayern ihren 16. Erfolg im 19. Spiel. Um für das Champions-League-
Achtelfinale gegen den AC Mailand gerüstet zu sein, mangelt es an nationalen Prüfsteinen. Auch ohne spielerische Finesse eilt der Alleinherrscher von Sieg zu Sieg. Die mäßige Vorstellung der Mannschaft war für Trainer Felix Magath kaum der Rede wert: "Bei diesen Bedingungen ist es schwer, ein Fußball-Fest zu zeigen."

In Rausch gespielt

Nur gut, dass zumindest die Bremer mit spektakulärem Angriffsfußball gelegentlich für Gesprächsstoff sorgen. Mit einer furiosen Aufholjagd beim 4:2 über den FSV Mainz sorgten sie für den Höhepunkt des Spieltags. 0:2 lag der Tabellenzweite nach nur 13 Minuten bereits zurück, ehe sich die beste Offensivabteilung der Liga in einen Rausch spielte. "Wahrscheinlich haben wir das gebraucht, um wach zu werden", sagte Nationalspieler Torsten Frings.

Ähnlich wie Werder geriet auch der HSV ins Wanken, ersparte sich aber einen neuerlichen Rückschlag. Doch anders als in Bremen ging es in Hamburg eher rustikal zur Sache: Mit Härte im Grenzbereich kämpfte der Tabellendritte beim 2:1 die tapferen Bielefelder nieder, die bis zur 50. Minute vorn gelegen hatten. Sportchef Dietmar Beiersdorfer sprach von adäquaten Mitteln: "Wir haben in der Vorrunde unglaublich gespielt, aber wir müssen uns davon freimachen, jeden Gegner in Grund und Boden zu spielen."

Acht unentschieden sind zu viel

Für den FC Schalke ist die Champions League dagegen in weite Ferne gerückt. Nach dem 0:0 im faden 127. Revierderby gegen Borussia Dortmund herrschte Katzenjammer. Nur 22 Tore hat das mit immensem finanziellen Aufwand verstärkte Starensemble in 19 Spielen erzielt. Und auch beim Heimdebüt des neuen Cheftrainers Mirko Slomka war weit
und breit keine Besserung in Sicht. Im Anschluss an die schlechteste Partie der beiden Erzrivalen seit Jahren erschien Teammanager Andreas Müller genauso ratlos wie die Profis zuvor auf dem Platz: "Acht Unentschieden sind einfach zu viel."

Selbst im Abstiegskampf droht der Bundesliga eine frühe
Vorentscheidung. Sowohl beim Schlusslicht aus Kaiserslautern als auch beim Tabellen-17. aus Köln blieb der erhoffte Befreiungsschlag aus. Drei Tage nach der präsidialen Schelte während der Jahreshauptversammlung des Vereins zeigten die Pfälzer beim 2:2 im Kellerduell gegen Duisburg immerhin eine Trotzreaktion. Zwei fragwürdige Entscheidungen von Schiedsrichter Felix Brych ermöglichten den Duisburgern die 2:0-Führung. Über die Aufholjagd seines Teams mochte sich Gäste-Coach Wolfgang Wolf deshalb nicht so recht freuen: "Das war das dritte Spiel, in dem wir klar benachteiligt wurden. Wenn man uns nicht in der Liga haben will, soll man das sagen."

Positives Signal

Wie der kommende Gegner aus Kaiserslautern ist der 1. FC Köln vier Punkte vom rettenden Ufer entfernt. Nach dem 0:0 gegen Stuttgart - immerhin die 14. Partie des Aufsteigers ohne Sieg - sprach der neue Coach Hanspeter Latour von einem positiven Signal. Mut schöpften die Kölner aus der Tatsache, dass die ansonsten löchrige Abwehr erstmals seit dem 1:0 über den FSV Mainz am 6. August 2005 kein Gegentor zuließ. Angreifer Marco Streller sprach seinen Mitstreitern aus der Seele: "Man darf uns noch lange nicht abschreiben."

Wenig Sehenswertes auch am Sonntag

Immerhin verschaffte sich der VfL Wolfsburg mit dem 2:0 gegen Borussia Mönchengladbach dank des Sturmduos Diego Klimowicz/Mike Hanke etwas Luft. Beim 1:1 von Hannover 96 gegen den 1. FC Nürnberg hielten die Serien beider Trainer. Die Niedersachsen blieben auch im siebten
Spiel unter Peter Neururer ohne Niederlage. Und der "Club" ist mit Coach Hans Meyer auswärts weiter ungeschlagen und ergatterte einen wichtigen Punkt im Kampf gegen den Abstieg.

Dort wird es nun sowohl für das Schlusslicht aus Kaiserslautern als auch für den Tabellen-17. aus Köln immer enger. Drei Tage nach der präsidialen Schelte bei der Jahreshauptversammlung zeigten die Pfälzer beim 2:2 im Kellerduell gegen Duisburg immerhin eine Trotzreaktion. Zwei strittige Entscheidungen von Schiedsrichter Felix Brych ermöglichten dem MSV die 2:0-Führung. Über die Aufholjagd mochte sich Gäste-Coach Wolfgang Wolf deshalb nicht so recht freuen: "Das war das dritte Spiel, in dem wir klar benachteiligt wurden. Wenn man uns nicht in der Liga haben will, soll man das sagen."

Wie der nächste Gegner Kaiserslautern ist der 1. FC Köln schon fünf Punkte vom rettenden Ufer entfernt. Nach dem 0:0 gegen Stuttgart - der 14. Partie ohne Sieg - sprach der neue Coach Hanspeter Latour dennoch von einem positiven Signal. Mut für das Kellerduell am Dienstag schöpft der FC aus der Tatsache, dass die ansonsten löchrige Abwehr erstmals seit dem 1:0 gegen Mainz am 6. August 2005 kein Gegentor zuließ. Angreifer Marco Streller: "Man darf uns noch lange
nicht abschreiben." (kas)