Kaum Inflation in Deutschland
12. November 2015Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte, ist das der höchste Wert seit vier Monaten. Im September war die Inflationsrate auf null gefallen - vor allem wegen billigerer Energie.
Für Nahrungsmittel mussten die Verbraucher im Schnitt 1,6 Prozent mehr bezahlen. "Das ist der kräftigste Anstieg seit April 2014", sagte eine Statistikerin. Gemüse kostete 13,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wobei sich Kartoffeln um fast ein Drittel verteuerten. Für Obst wurden fast zehn Prozent mehr verlangt. Auch für Fisch und Süßwaren musste die Verbraucher tiefer in die Taschen greifen.
Lebensmittel stark gewichtet
Lebensmittel fallen besonders ins Gewicht, da sie einen Anteil von fast zehn Prozent am Warenkorb haben, den die Statistiker zur Berechnung der Teuerungsrate nutzen. Entlastet wurden die Haushaltsbudgets dagegen erneut von günstiger Energie. Kraftstoffe wie Benzin und Diesel verbilligten sich um 13,1 Prozent, Heizöl sogar um fast ein Viertel - trotz des Beginns der Heizperiode.
Die Teuerungsrate verharrt deutlich unter dem Niveau, das die Europäische Zentralbank (EZB) anstrebt. Sie spricht nur bei Werten von knapp unter zwei Prozent von stabilen Preisen. Diese Marke dürfte auch im kommenden Jahr verfehlt werden: Die Wirtschaftsweisen sagen in ihrem Gutachten für die Bundesregierung für 2016 eine Teuerungsrate von 1,2 Prozent voraus. In diesem Jahr soll sie bei 0,3 Prozent liegen.
wen/zdh ( rtr, dpa)