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Kauflaune gesunken

30. November 2012

Kurz vor dem Weihnachtsgeschäft hat die Kauflust der Deutschen erheblich nachgelassen. Der Einzelhandel hat im Oktober den stärksten Umsatzeinbruch seit fast vier Jahren erlitten.

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Menschen stehen vor Kleiderständern und kaufen ein (Foto: AFP)
Bild: Getty Images

Im Vergleich zum September haben die Einzelhändler preis- und saisonbereinigt 2,5 Prozent weniger eingenommen. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. "Einen stärkeren Rückgang gab es zuletzt im Januar 2009", sagte ein Statistiker der Nachrichtenagentur Reuters.

Im Vergleich zum Oktober des Vorjahres stiegen die Umsätze zwar um 1,6 Prozent - doch wenn man diese Zahlen um die Inflationsrate bereinigt, ergibt sich ein reales Minus von 0,8 Prozent. Weniger gefragt waren vor allem Textilien, Bekleidung, Schuhe und Lederwaren.

Kein Konsumeinbruch

"Die Daten sprechen dafür, dass die deutsche Wirtschaft im vierten Quartal schrumpfen wird", sagte Commerzbank-Analyst Ralph Solveen. "Einen Konsumeinbruch erwarten wir aber nicht. Dagegen sprechen vor allem die niedrige Arbeitslosigkeit und steigende Löhne."

"Die Hoffnung ist, dass das Weihnachtsgeschäft umso besser wird", sagt Christian Schulz von der Berenberg Bank. "Die Arbeitslosigkeit bleibt niedrig, die Inflation ebenso, die Realeinkommen steigen. Das alles spricht für einen steigenden Konsum."

Der Branchenverband des Einzelhandels (HDE) erwartet im Gesamtjahr ein Plus von rund 1,5 Prozent. Allein das Weihnachtsgeschäft in den Monaten November und Dezember soll nach HDE-Angaben einen Rekordumsatz von 80,4 Milliarden Euro bringen.

wen/kle (dapd, dpa, destatis)