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Katzenjammer beim Musical

12. Mai 2002

Eine zu Herzen gehende Show geht zu Ende. Die Stella Entertainment AG hat die Hälfte ihres Vermögens verspielt und muss in die Insolvenz.

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Müssen Deutschlands beliebteste Theatermiezen von der Bühne gehen?Bild: http://www.stella.de

Musicals sind in Deutschland immer noch Publikumsrenner. Die meistgespielte Bühnenproduktion "Cats" hat bundesweit mehr als fünfeinhalb Millionen Zuschauer begeistert. Mit Produktionen wie dieser feierte die Stella-Entertainment AG rauschende Erfolge. Nun kommt Katerstimmung auf.

Steht der Brachenprimus vor dem Aus?

Stella muss den Löwenanteil, d.h. sämtliche Anteile an dem Broadway Musical Management (BMM), einem Treuhänder übergeben. Der Kartenverkauf für die Musicals ist im März und April diesen Jahres stark eingebrochen. Die BMM befürchtet einen zweistelligen Millionenverlust. Nach Angaben des neuen Stella-Vorstands fehlt bereits mehr als die Hälfte des Grundkapitals. Sie wurden einem Treuhänder übertragen, um ein Insolvenzverfahren einzuleiten.

Die Show muss weitergehen

Mit insgesamt sechs Theatern in Berlin, Hamburg, Bochum und Stuttgart ist die Stella Entertainment AG Deutschlands größter Musicalbetreiber. Bundesweit gibt es 1550 festangestellte Mitarbeiter. Trotz des Insolvenzantrages soll der Spielbetrieb unverändert weitergehen. Bereits vor zwei Jahren half die Deutsche Entertainment AG (DEAG), das Unternehmen zu sanieren.

Erste Lösungsansätze nach der Insolvenz

Nachdem sich die DEAG vollständig von Stella getrennt und sämtliche BMM-Aktien verkauft hat, gibt es bereits erste Lösungen für den Weiterbetrieb der Musicals. Der größte Konkurrent des Musicalbetreibers, die Stage Holding des holländischen Unternehmers Joop van den Ende. Sie übernimmt nun die finanzielle Verantwortung für das Hamburger Operettenhaus, wo "Cats" zum Export-Produkt avancierte. Damit sind in Zukunft 150 Arbeitsplätze gesichert.

Das Musical ist immer noch beliebt

Trotz Insolvenzantrag ist ein Ende der Gattung nicht abzusehen. Das sieht auch die Gesellschaft für unterhaltende Bühnenkunst in Hamburg (GUBK) so. Dass das Musical nicht an Attraktivität verloren hat, stimmt den Vorstand der Stella-Musicals optimistisch. In Gesprächen mit Hauptgläubigern hieß es, dass diese das Unternehmen weiter unterstützen wollen. (jm)