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Katholische Kirche Ungarns gibt Wahlempfehlung

8. März 2002

– Gläubige sollen Kräfte unterstützen, "die Ehe und Familie, die ungarische Kultur, das gesunde Nationalgefühl und die Auslandsungarn respektieren"

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Budapest, 7.3.2002, PESTER LLOYD, deutsch

Die Katholische Bischofskonferenz wird Mitte März ihren Hirtenbrief veröffentlichen, in dem die Wähler aufgefordert werden, bei den Wahlen die Kräfte zu unterstützen, die die Heirat und die Familie, die ungarische Kultur, das gesunde Nationalgefühl und die Auslandsungarn respektieren sowie für die freie Tätigkeit der Kirchen und für die Freiheit des Religionsunterrichts eintreten. Die Bischöfe sollen in dem bereits bekannt gewordenen Brief die Gläubigen auch warnen, nicht für chancenlose Kandidaten zu stimmen. Im zweiten Wahlgang solle nach den obigen Prinzipien für den chancenreichsten Kandidaten gestimmt werden. Die Kirche nimmt damit klar Stellung für die konservativ-bürgerlichen Parteien, wobei der Hinweis auf die Chancenlosen sowohl in Richtung FKGP als auch für die (teils auch christlich gesinnte) Zentrumspartei verstanden werden kann. Die Bischöfe wollen bis zu den Wahlen keine Gespräche mit den Führern der politischen Parteien führen, hieß es.

Der MSZP(Sozialistische Partei - MD)-Politiker Gyula Horn hatte unlängst der Kirche vorgeworfen, auch in Gottesdiensten für die Regierungsparteien zu werben. Junge Katholiken, die Horns Äußerungen als eine Attacke gegen die Kirche auffassen, halten seitdem eine Mahnwache vor der Zentrale der MSZP. (fp)