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Katholische Kirche in Polen macht sich für Referendum über EU-Beitritt stark

2. Dezember 2002
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Warschau, 29.11.2002, PAP, poln.

Die (römisch-)katholische Kirche Polens wird an die Polen appellieren, sich an dem Referendum über Polens EU-Beitritt, das im kommenden Jahr stattfinden soll, zu beteiligen, erklärte am Freitag der Erzbischof von Gniezno (Gnesen - MD) Stanislaw Muszynski. "Die Kirche hat die Bevölkerung stets mit Nachdruck aufgefordert, sich an Wahlen zu beteiligen, da dies bürgerliche Pflicht sei. Wenn man wirklich das Beste für sein Land will, muss man Stellung beziehen. Wer der Wahlurne fern bleibt, hat auch kein moralisches Recht, die Wahlen zu kritisieren", so Muszynski.

Auf die Frage, ob die polnische römisch-katholische Kirche die Polen auffordern wird, sich bei dem Referendum für Polens EU-Beitritt auszusprechen, sagte Muszynski, die Kirche sei in dieser Frage keine Partei und werde den Referendumsteilnehmern lediglich "gewisse Werte und Kriterien nahe legen". Er sei der Meinung, dass man sich bei dem Referendum für Polens EU-Beitritt ausspricht. "Die Wiederauferstehung Christi hat gezeigt, dass das Gute stärker ist als das Böse und die Gnade stärker als die Sünde. Also muss auch die Hoffnung stärker sein als die Zweifel."

Auf die letzten Angriffe der Medien auf den polnischen erzkatholischen Sender Radio Maryja eingehend, erklärte Muszynski, alles weise darauf hin, dass die Kampagne gegen Radio Maryja sich gegen die Kirche insgesamt richte. Es sei schwer zu sagen, ob die Debatte über den Sender Polens EU-Beitritt schaden könnte. "Diese Geschichte greift in viele Richtungen hinein. Sie hat nicht unmittelbar etwas mit Europa zu tun, hat aber zweifellos weitreichende Folgen." (TS)