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Katastrophenalarm nach Chemieunfall bei Kraft Foods

15. Oktober 2012

Ein Chemieunfall in einem Werk des Nahrungsmittelkonzerns Kraft Foods im niedersächsischen Bad Fallingbostel hat die Anwohner in Angst und Schrecken versetzt. Eine giftige Gaswolke löste sich inzwischen auf.

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Einsatzkräfte der Feuerwehr vor dem Lebensmittelwerk in Bad Fallingbostel (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Feuerwehr konnte eine Teilentwarnung geben. "Es tritt kein Gas mehr aus", sagte ein Sprecher. Zur Sicherheit bleibe trotzdem vorerst der Katastrophenalarm bestehen. Erst im Laufe des Tages werde es eine komplette Entwarnung geben.

Vorsorglich waren rund 1800 Menschen in einen Umkreis von 500 Metern um das Industriegelände evakuiert worden, um sie vor der gesundheitsgefährdenden Gaswolke und möglichen weiteren Verpuffungen zu schützen. Wie die Feuerwehr mitteilte, waren die austretenden Gase ätzend und beim Einatmen und bei Hautkontakt "hochgiftig". Zwischenzeitlich wurde auch eine nahegelegene Autobahn vollständig gesperrt. Verletzt wurde niemand.

Nach Informationen des Nahrungsmittelkonzerns Kraft Foods kam es zu dem Chemieunfall, als Säure versehentlich in einen Behälter mit Natron-Lauge gekippt wurde. Bei dem Versuch am Montagabend die beiden Stoffe wieder voneinander zu trennen, sei es zu einer gefährlichen Verpuffung gekommen und eine Gaswolke ausgetreten. Grund dafür sei ein verunreinigter Zwischenbehälter gewesen, in den die Säure gepumpt worden war, teilte die Feuerwehr mit. Derzeit werde die gefährliche Säuremischung weiter abgepumpt. Dass es dabei weitere Zwischenfälle geben könne, sei nicht auszuschließen. Das Abpumpen könne noch die ganze Nacht dauern. Insgesamt sind rund 400 Feuerwehrleute im Einsatz. Eine Firmensprecherin meinte, die Einsatzkräfte hätten die Situation unter Kontrolle.

Kraft Foods ist der größte Arbeitgeber in der Kleinstadt Bad Fallingbostel in der südlichen Lüneburger Heide mit knapp 12.000 Einwohnern.

qu/wl (dpa)