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Kasachischer Oppositionsführer: Nicht Islamisten, sondern politische Regime "das größte Problem Zentralasiens"

14. Juni 2002

Akezhan Kazhegeldin im Interview mit DW-RADIO/Russisch

https://p.dw.com/p/2Q3q

"Das größte Problem Zentralasiens ist nicht die Präsenz radikaler Islamisten. Ein Hauptgrund für die instabile politische Situation sind die Regime in diesen Ländern, die alle durch die ehemalige kommunistische Elite begründet wurden." Das sagte der kasachische Oppositionsführer und ehemalige Regierungschef Akezhan Kazhegeldin im Interview mit DW-RADIO/Russisch, wie die Deutsche Welle (DW) am 14. Juni 2002 mitteilte.

Mit Bezug auf den "Freedom Passport", mit dem Kazhegeldin vom Europäischen Parlament in Straßburg ausgezeichnet wurde, erklärte der kasachische Politiker, der in seiner Heimat politisch verfolgt wird und sich deshalb im Ausland aufhält: "Die Verleihung ist für mich ein Zeichen dafür, dass die demokratische Opposition in Kasachstan von westlicher Seite unterstützt wird. Zugleich ist sie ein deutlicher Hinweis an alle diktatorischen Regime. Die Verleihung zeigt, dass Europa unsere innenpolitische Lage nicht gleichgültig ist."

Die staatlich gelenkten kasachischen Medien hingegen, so Kazhegeldin weiter, verbreiteten ein anderes Bild. Demnach interessiere sich der Westen nur für die Öl- und Gasvorräte in Kasachstan, Menschenrechte seien ihm gleichgültig.
"Diese Auszeichnung wurde nicht nur mir verliehen, sondern der ganzen Opposition in unseren Land", sagte Kazhegeldin. Die Opposition Kasachstans stehe nach wie vor für den Dialog mit der Staatsmacht bereit.

14. Juni 2002
89/02

Diese Pressemitteilung (und mehr) finden Sie auch im Internet:
DW-WORLD.DE (Presse)
i.V. Berthold Stevens