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Kasachische Zwangsarbeiter des Zweiten Weltkriegs werden entschädigt

18. Juli 2002

– Um eine Entschädigung zu erhalten, müssen schriftliche Dokumente vorgelegt werden, von denen jedoch viele verloren gegangen sind

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Köln, 17.7.2002, DW-radio / Russisch

Die Auszahlung der Entschädigungen an kasachische Staatsbürger, die während des Zweiten Weltkriegs zur Zwangsarbeit herangezogen wurden, wird in der Republik Kasachstan über die Nationalbank erfolgen. Es berichtet Jewgenija Wyschemirskaja:

Die weißrussische Stiftung "Verständigung und Versöhnung" hat über die kasachische Nationalbank mit der Auszahlung von Entschädigungen an Bürger der Republik Kasachstan begonnen, die während des Zweiten Weltkriegs in Deutschland und Österreich zur Zwangsarbeit herangezogen wurden. Das wurde auf einer gemeinsamen Pressekonferenz des deutschen Botschafters in der Republik Kasachstan, Andreas Kerting, des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der weißrussischen Stiftung, Konstantin Prochorenko, und des Leiters der Nationalbank, Marat Satubaldin, mitgeteilt. Die Zahlungen werden aus Mitteln der deutschen Bundesstiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" sowie dem österreichischen Fonds für "Versöhnung, Frieden und Zusammenarbeit" erfolgen. Nach Angaben der Teilnehmer der Pressekonferenz werden 711 kasachische Staatsbürger eine einmalige Finanzhilfe in Höhe von insgesamt 1,5 Millionen Euro erhalten. Die Zahlungen sollen in zwei Tranchen erfolgen: Bis Ende 2002 65 Prozent der Gesamtsumme und im Jahr 2003 35 Prozent. Die meisten Berechtigten leben in den folgenden fünf Gebieten: Karaganda, Kustanai, Akmola, Pawlodar und Almaty. Die kasachische Nationalbank teilte mit, das einzige ernste Problem, mit dem die Bank schon jetzt bei der Auszahlung konfrontiert werde, sei das Fehlen vollständiger Informationen über die Bürger der Republik Kasachstan, die während des Zweiten Weltkriegs in Deutschland und Österreich Zwangsarbeit leisten mußten. Um diese materielle Hilfe zu erhalten, müssen die Bürger schriftliche Dokumente vorlegen. Viele dieser Dokumente sind jedoch verloren gegangen oder können nicht neu ausgestellt werden, da Archive verschwunden sind. (MO)