Kanada: Polizei erschießt Terrorverdächtigen

Die kanadische Polizei hat am Mittwochabend einen jungen Mann erschossen, der "eine mögliche terroristische Bedrohung" dargestellt haben soll. Dies berichtete der Fernsehsender CBC unter Berufung auf die kanadische Bundespolizei. Diese hatte zunächst nur von einer Festnahme gesprochen. Das Einschreiten habe sicherstellen sollen, "dass keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit besteht", teilte die Polizei mit.

Laut dem Sender CTV soll der Mann geplant haben, an einem belebten Ort wie einem Flughafen oder in einem Einkaufszentrum einen Sprengsatz zu zünden. In welcher Stadt, blieb unklar. Es habe die Sorge bestanden, dass er den Anschlagsplan schon am Mittwoch in die Tat umsetzen wollte, hieß es.

Verdächtiger bereits festgenommen

Laut örtlichen Medienberichten handelt es sich um einen aus Winnipeg stammenden 24-Jährigen, der im vergangenen Jahr wegen mutmaßlicher Kontakte zur Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) festgenommen worden war. Im Februar 2016 sei er wieder freigelassen worden, habe aber die Auflage erhalten, den kleinen Ort Strathroy nahe Toronto nicht zu verlassen.

Dort rückte die Polizei am Mittwochabend mit einer Spezialeinheit der Armee an und erschoss den Verdächtigen in einem Haus, nachdem er sich und eine weitere Person mit einer Explosion verletzt habe, hieß es bei CBC.

Im Herbst 2014 hatte es in Kanada Anschläge von zwei Einzeltätern gegeben, bei denen zwei Soldaten getötet worden waren. Die damalige Regierung hatte daraufhin die Kompetenzen der Bundespolizei und der Geheimdienste bei der Terrorabwehr deutlich erweitert.

chr/sti (dpa, afd)