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Kampf gegen den "Jahrhundert-Sturm"

25. März 2013

Es schneit und schneit: Osteuropa liegt unter einer dichten weißen Decke. Im Stundentakt verkünden Meteorologen neue Rekordwerte für Moskau. Im Nachbarland Ukraine sind Soldaten mit Schützenpanzern im Einsatz.

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Schnee vor dem Roten Platz in Moskau (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Mit einem der heftigsten Schneestürme der vergangenen Jahrzehnte stemmt sich der Winter in Teilen Europas weiter gegen den Frühling. Moskauer Meteorologen maßen allein an diesem Montag mindestens 70 Zentimeter Neuschnee. Schon jetzt sei im März mehr als doppelt so viel Niederschlag gefallen wie im Durchschnitt, sagte Bürgermeister Sergej Sobjanin der Agentur Interfax zufolge.

In der Millionenmetropole begruben die extremen Schneefälle viele Autos unter sich. Behörden warnten vor Fahrten auf den schwer passierbaren Straßen, auch wegen schlechter Sicht. Es bildeten sich kilometerlange Staus. Kremlchef Wladimir Putin forderte den Zivilschutz auf, alle Kräfte zu mobilisieren und die Betroffenen so gut wie möglich zu unterstützen. Die Lage habe sich in diesem Ausnahmewinter noch einmal verschärft, sagten Experten.

Dieser Winter nimmt kein Ende

"Der schlimmste Sturm seit Jahren"

Weite Gebiete Zentralrusslands sind betroffen. In der Stadt Kursk rund 500 Kilometer südlich von Moskau legten die Schneemengen das öffentliche Leben lahm. Die Einwohner wurden aufgefordert, bei den Aufräumarbeiten zu helfen.

Die Schneemassen trafen eine Woche vor Ostern auch die Ukraine. Die Behörden sprachen von einem Jahrhundert-Ereignis. Über die Hauptstadt Kiew sei der schlimmste Schneesturm seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 hereingebrochen, sagt Nikolai Kulbida, Direktor des Hydrometeorologischen Instituts.

Soldaten räumten mit Schützenpanzern die Straßen. Allein seit Sonntag brachten Räumtrupps 6700 Tonnen Schnee aus der Stadt. Der Chef der Stadtverwaltung, Alexander Popow, kündigte an, den Ausnahmezustand bis Ende der Woche zu verlängern.

Damit das Verkehrschaos möglichst gering blieb, bekamen Beamte einen freien Tag verordnet. Auch viele private Unternehmen schlossen außerplanmäßig. Mehr als 100 Dörfer waren von der Außenwelt abgeschnitten, Dutzende Ortschaften ohne Strom. Die Behörden warnten, sobald der Schneefall aufhöre und das Tauwetter beginne, drohten Fluten und Überschwemmungen.

Autos in Kiew teilweise von Schneemassen begraben (Foto: Reuters)
In Kiew begruben die extremen Schneefälle viele Autos unter sichBild: Reuters

Tausende ohne Strom in Großbritannien

Aber auch in Großbritannien schlug der Winter noch einmal richtig zu. Drei Menschen starben, Tausende sind ohne Strom. Am schlimmsten betroffenen waren Schottland und Nordirland. Der Wetterdienst Met Office kündigte an, dass die eisigen Temperaturen noch bis mindestens Karfreitag bleiben würden.

Über das Wochenende hatte die späte Rückkehr des Winterwetters Großbritannien an den Rand des Chaos gebracht. Zugverbindungen fielen aus, Flüge wurden gestrichen und Straßen waren unpassierbar.

GD/qu (dpa, rtr)