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Kamerun freut sich auf die WM

16. November 2009

Westafrikas Fußball macht den hohen Erwartungen alle Ehre: Ghana, die Elfenbeinküste und Nigeria haben ein Ticket für die WM 2010 – und auch Kameruns Nationalspieler dürfen nun ans Kofferpacken für Südafrika denken.

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Nationalmannschaft Kamerun (Foto: AP)
Bereit für Südafrika: Das Kameruner NationalteamBild: AP

Zu Hause bei David Eto'o in Douala - die Luft ist zum Schneiden. Vor dem alten Fernseher ist kein Platz mehr frei. Kamerun führt gegen Marokko. Alle wissen, dass der Verfolger Gabun gegen Togo gepatzt hat. Mitfiebern bis zum Abpfiff. Dann gibt es kein Halten mehr: Alle singen die Nationalhymne.

Eto'o lässt Kamerun virbrieren

Spieler schwenken Fahnen (Foto: AP)
Bester Stimmung: Eto'o (rechts) beim Spiel gegen MarokkoBild: AP

Sie sind dabei in Südafrika. Kamerun ist stolz auf die unbezwingbaren Löwen. In Papa Eto'os Wohnzimmer liegen sich alle in den Armen. Die Großfamilie, die Freunde. Und Nachbarn, so wie Edouard Fochive. "Wir sind gekommen, um der Familie des Mannes zu gratulieren, der Kamerun vibrieren lässt. Es gibt uns Kraft, dass wir heute mit Samuel Eto'os Vater zusammensein können", sagt Fochive. "Wir sind unglaublich stolz! Das ist ein Gefühl wie damals bei der Unabhängigkeit und Präsident Biya hat es ja auch gesagt, die unbezwingbaren Löwen sind ein Vorbild für alle. Papa Eto'o, du wirst die Mannschaft nach Südafrika begleiten. Bravo!"

Die unbezwingbaren Löwen

Im Löwenduell von Fes haben sich die Stärkeren durchgesetzt. Fouda Atangana vom Verein der Sportjournalisten Kameruns kommt ins Schwärmen und sucht Parallelen in der Tierwelt. Die unbezwingbaren Löwen, das seien die Löwen aus dem Urwald. "Sie haben ihre Krallen gezeigt und laut gebrüllt! Sie haben das Spiel dominiert und den Gegner in die Flucht geschlagen. Unsere Löwen haben die Löwen des Atlas' auseinandergenommen!", sagt er begeistert.

Eto'o (rechts) beim Tor gegen Marokko (Foto: AP)
Eto'o (rechts) beim Tor gegen MarokkoBild: AP

"Jetzt fehlt nur noch der WM-Titel"

Natürlich hat Samuel Eto'o das entscheidende 2:0 erzielt – die Fahrkarte zur WM. Spätestens dieses Tor macht den Superstürmer von Inter Mailand zum berühmtesten Sohn Kameruns seit Roger Milla. Und überhaupt ist an diesem Abend viel die Rede vom bisher größten Erfolg der Nationalelf, die 1990 im Viertelfinale der WM stand und nur knapp gegen England verlor. 20 Jahre später wollen die Löwen wieder angreifen. Und dass sie es diesmal ganz nach oben schaffen, daran glaubt keiner fester als Samuel Eto'os Vater David: "Ich habe es immer gewusst, dass wir uns qualifizieren. Sie haben sehr gut gespielt und alle Erwartungen übertroffen. Jetzt müssen sie nur noch den WM-Titel nach Kamerun holen – das ist alles!"

Autor: Alexander Göbel

Redaktion: Christine Harjes