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Kabul und Islamabad unter Termindruck

1. Januar 2016

Der gute Wille ist da: Afghanistan und Pakistan wollen die Friedensverhandlungen mit den Taliban wieder aufnehmen - aber scheitern offenbar schon daran, einen gemeinsamen Termin für eine Planungsrunde zu finden.

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Pakistans Premier Nawaz Sharif mit dem afghanischem Präsidenten Aschraf Ghani in Kabul (Foto: AFP/Getty Images/S. Marai)
Pakistans Premier Nawaz Sharif (li.) mit dem afghanischem Präsidenten Aschraf GhaniBild: AFP/Getty Images/S. Marai

Der afghanische Präsident Aschraf Ghani verkündete bei einer Pressekonferenz in Kabul, dass das erste Treffen der vier beteiligten Staaten - in die Initiative sind auch die USA und China eingebunden - am 11. Januar stattfinden werde. Fast zeitgleich gab in Pakistan Verteidigungsminister Khwaja Mohammad Asif bekannt, es werde der 16. Januar.

Wie das Durcheinander zustande kam, blieb zunächst unklar. Der Sprecher des pakistanischen Außenministeriums sagte, man arbeite daran, einen Termin in der zweiten Januar-Hälfte zu finden. Bei einer Konferenz in Islamabad vor drei Wochen hatten Ghani und der pakistanische Regierungschef Nawaz Sharif beschlossen, erneut zu versuchen, mit den radikal-islamischen Taliban über einen Frieden zu verhandeln.

Militärische Erfolge der Taliban

Afghanistan sieht die pakistanische Unterstützung als unentbehrlich an, um die Taliban an den Verhandlungstisch zu bringen. Pakistan war der Gastgeber für eine erste Gesprächsrunde im Juli, doch die Verhandlungen kamen ins Stocken, auch weil die Taliban den Tod ihres langjährigen Führers Mullah Omar bekanntgaben. Daraufhin war bei den Taliban ein Machtkampf ausgebrochen.

Ghani hat in jüngster Zeit versucht, die Verbindungen nach Pakistan zu verstärken, das ein wichtiges Rückzugsgebiet für die Taliban ist. Er will die Verhandlungen mit den militanten Islamisten wieder zum Laufen bringen, die in jüngster Zeit eine Reihe von militärischen Erfolgen erzielen konnten. Derzeit versuchen afghanische Soldaten, die Taliban aus der südlichen Provinz Helmand wieder zurückzudrängen, wo sie weite Teile des Opium-reichen Gebiets von Sangin eingenommen hatten. Nach Ansicht von Beobachtern versuchen die Taliban, durch Geländegewinne mehr Zugeständnisse in Verhandlungen mit Kabul zu erzwingen.

sti/qu (dpa, afp)