Künstler Damien Hirst eröffnet private Galerie in London
Der britische Künstler startet eine neue Karriere als Galerist. Er wird in der Newport Street Gallery seine persönliche Sammlung ausstellen. Nach eigenen Angaben hat er rund 25 Millionen Pfund in das Projekt investiert.
Vielseitiger Künstler
Mit einem geschätzten Vermögen von 291 Millionen Pfund ist Damien Hirst der weltweit reichste Künstler. Außerdem arbeitet er als Städteplaner und Publizist und gilt als Immobilien-Mogul. Jetzt eröffnet er mit 50 seine eigene Kunstgalerie.
Besitzer vieler Kunstwerke
Hirsts "Newport Street Gallery" öffnet am Donnerstag ihre Pforten. Die Galerie liegt zwischen der Themse und dem Bezirk Vauxhall auf einem ehemaligen Industriegelände. In dem 900 qm großen Ausstellungsraum wird Damien Hirst rund 3000 Kunstwerke aus seiner privaten Sammlung mit Arbeiten von Picasso, Bacon, Warhol und Giacometti zeigen.
Ehrung des Gegners
Die erste Ausstellung wird eine Auswahl von großformatigen Arbeiten des wichtigsten abstrakten Malers Großbritanniens, John Hoyland (1934-2011), zeigen. In den 1990er Jahren hatte Hoyland Hirst und dessen Künstlergruppe "Young British Artists" (YBAs) scharf kritisiert. Die Gruppe hatte die Kunstszene in Großbritannien ebenfalls stark beeinflusst.
Konserviert in Formaldehyd
"The Physical Impossibility of Death in the Mind of Someone Living" von 1991 - ein konservierter Hai – gilt als Kultsymbol der Künstlergruppe "Young British Artists" und der Haupt-Kunstbewegung Englands aus den Neunzigern, der "Britart". Hirsts Kunstwerke schmücken heute Restaurants und Bars, übers ganze Land verteilt finden sich seine Statuen.
Reines Marketing-Konzept?
Damien Hirsts Markenzeichen sind halbierte Tiere. Hier geht eine Christie's-Mitarbeiterin zwischen den zwei Hälften des Kunstwerks: "Away from the Flock (Divided)" hindurch. Der Eintritt zur neuen Galerie ist frei. Böse Zungen beschreiben sie als Versuch des Künstlers, seine Karriere wiederzubeleben. Der Marktwert von Hirsts Werken ist seit der Wirtschafstkrise 2008 deutlich gesunken.
Überlebensgroß
Diese sieben Meter hohe Bronze-Skulptur von Hirst steht im Zentrum Londons. Sie beschäftigt sich mit der Wahrnehmung von Behinderung über die letzten Jahrzehnte. Hirst betreibt mehrere Studios in Großbritannien. Er beschäftigt mehr als 100 Assistenten, die ihn bei der Herstellung seiner Arbeiten unterstützen.
Meister der Provokation
Hirst ist wohl für seine konservierten Tiere am besten bekannt. In den 1980er und 90er Jahren hat er Kunstliebhaber auch mit verwesten Kuhköpfen schockiert. Abgesehen von solchen extremen Werken hat er geschätzte 6.000 Gemälde und Skulpturen geschaffen – und dazu rund 2.000 Zeichnungen.
Alles Glitzer?
"For the Love of God" ist ein weiteres Meisterwerk Damien Hirsts - ein mit Platinplatten und Diamanten verzierter Totenschädel. Zunächst galt er als zu wertvoll, um ausgestellt zu werden. Er wurde in einem Hochsicherheitstresor aufbewahrt. Bei Ausstellungen wird er von bewaffneten Sicherheitsleuten rund um die Uhr bewacht.
Neudefinition von Kunst
"Für mich ist es immer eine große Ehre, eine Ausstellung zu kuratieren", berichtet Hirst. "Man spielt mit den Werken anderer Künstler und nutzt sie als Elemete für die eigene Komposition." Hier betrachtet eine Mitarbeiterin des Londoner Auktionshauses Christie's Damien Hirsts Arbeit "'L-Tyrosine -15n".
Künstlerlegende
Zwei Werke von Damien Hirst sind hier zu sehen: Die Skulptur "The Anatomy of an Angel" und im Hintergrund "The Rose Window" - eine Collage von Schmetterlingen. Trotz der vielen Launen des hochspekulativen Kunstmarktes gilt Hirst weithin als einer der wenigen Künstler, die Geschichte geschrieben haben.