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Köln schießt Eintracht Frankfurt ab

Andreas Sten-Ziemons8. März 2015

Der 1. FC Köln feiert einen wichtigen Sieg und überrascht seine Fans mit vielen Toren im eigenen Stadion. Viermal schlagen die "Geißböcke" zu. Bayer Leverkusen tut sich dagegen beim SC Paderborn lange schwer.

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Fußball-Bundesliga-Spiel 1. FC Köln gegen Eintracht Frankfurt, Torjubel Deyverson nach dem 1:0 für Köln (Foto: Revierfoto)
Bild: picture-alliance/dpa/Revierfoto

Wichtiger Sieg für die Geißböcke: Der 1. FC Köln hat sich gegen Eintracht Frankfurt klar und deutlich mit 4:2 (1:0) durchgesetzt und wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg gesammelt. Vor 50.000 Zuschauern im ausverkauften Kölner Stadion brachte der Brasilianer Deyverson den FC zunächst in Führung (28.). In der 2. Halbzeit glich Eintracht-Torjäger Alex Meier die Partie aus (58.). Marcel Risse erzielte mit einem Distanzschuss das 2:1 (73.). Der eingewechselte Yuya Osako schloss einen Konter erfolgreich zum 3:1 ab (79.). Schließlich sorgte Anthony Ujah mit einem weiteren Schnellangriff für das 4:1 (82.). Per Foulelfmeter und mit seinem 18. Saisontreffer sorgte Meier für den 4:2-Endstand (90.+3). FC-Verteidiger Kevin Wimmer sah für sein elfmeterreifes Foul die Rote Karte (90.+2).

Im zweiten Sonntagsspiel haben späte Treffer Bayer Leverkusen drei schmucklose Punkte im Champions-League-Rennen beschert. Für den erst am Ende klaren 3:0 (0:0)-Erfolg beim immer tiefer in die Abstiegszone abrutschenden SC Paderborn sorgten am Sonntag erst der eingewechselte Kyriakos Papadopoulos (73. Minute) und Heung-Min Son (84./90.+3).

Kölns Deyverson mit Premierentreffer

Bis zum ersten Tor passierte in den Strafräumen nicht viel. Die Zuschauer sahen zahlreiche intensiv geführte Zweikämpfe, aber kaum Chancen. Das änderte sich erst in der 28. Minute: Nach einem Abschlag von FC-Torwart Timo Horn, setzte sich Ujah im Kopfball-Duell gegen Carlos Zambrano grenzwertig ein, der Schiedsrichter ließ aber weiterlaufen. Anschließend hob Deyverson den Ball geschickt über den herauskommenden Eintracht-Keeper Kevin Trapp und erzielte das 1:0. Es war das erste Bundesligator des Brasilianers. Vier Minuten später zog Slawomir Peszko volley aus rund 20 Metern ab und verfehlte das Frankfurter Tor nur um anderthalb Meter. Danach dauerte es bis kurz vor der Pause zum nächsten Höhepunkt, als Ujah leichtfertig eine hochkarätige Torchance vergab. Schön in zentraler Position freigespielt, entschied er sich für einen Lupfer, den Trapp aber leicht abwehren konnte (42.).

Fußball-Bundesliga-Spiel 1. FC Köln gegen Eintracht Frankfurt, Tor Alex Meier zum 1:1 (Foto: Dennis Grombkowski/Bongarts/Getty Images)
Nach dem 1:1 durch Meier sah alles danach aus, als könnte die Eintracht das Spiel drehen - dann schlug sie sich selbstBild: Getty Images/Bongarts/Dennis Grombkowski/

In Hälfte zwei begannen die Frankfurter, Fußball zu spielen und drängten auf das Kölner Tor. Nach einer knappen Viertelstunde wurden sie für ihre Bemühungen belohnt. Meier scheiterte mit einem Schuss zunächst an Horn, verwertete aber den Abpraller volley aus kurzer Distanz zum 1:1 (58.). Kurz danach hätte Ujah den FC wieder in Front bringen können. Der Nigerianer agierte aber zu hastig und schoss aus aussichtsreicher Position weit drüber (60.). Dann war wieder Frankfurt dran. Bei einem Steilpass auf den einschussbereiten Haris Seferovic rettete FC-Innenverteidiger Dominic Maroh in letzer Sekunde (65.). Mit einem wuchtigen Weitschuss verfehlte Timothy Chandler das Kölner Tor nur um wenige Zentimeter (72.) und war Sekunden später auf der Gegenseite wieder beteiligt. Weil er Kölns Risse nicht eng genug deckte, konnte der Kölner Flügelspieler ungehindert abziehen und aus rund 18 Metern das zu diesem Zeitpunkt überraschende 2:1 erzielen (73.).

Frankfurt fällt auseinander

Ein weiterer Abwehrfehler der Frankfurter sorgte für die Entscheidung: Zambrano ließ sich von Ujah den Ball abluchsen. Ujah passte auf den eingewechselten Osako und der Japaner überwand Trapp im Eins-gegen-eins (79.). Sekunden später war die Eintracht-Defensive erneut geschlagen. Ujah verwertete einen weiteren schnellen Gegenstoß per Flachschuss ins lange Eck zum 4:1 (82.). Kurz vor Schluss durfte auch die Eintracht noch einmal treffen: Nachdem Wimmer Seferovic im Strafraum festgehalten hatte, entschied der Unparteiische auf Strafstoß für Frankfurt und Rote Karte gegen Wimmer (90.+2). Meier verwandelte sicher zum 4:2-Endstand (90.+3).

Der Freude der Kölner Fans tat das aber keinen Abbruch mehr. Nachdem der FC zuvor in elf Heimpartien nur sechsmal getroffen hatte, gelang ihm gegen am Ende überforderte Frankfurter ein wahres Torfestival. Durch den Sieg haben die Kölner nun 28 Zähler auf dem Konto, das Polster auf den ersten Abstiegsrang beträgt sechs Punkte.

Bayer 04 als Ergebnismaschine

Zum Abschluss des 24. Spieltags feierte Bayer 04 Leverkusen beim SC Paderborn seinen vierten Pflichtspielsieg in Serie. 14.905 Zuschauer, unter ihnen der wegen Knieproblemen geschonte Bayer-Kunstschütze Hakan Calhanoglu, sahen eine über weite Strecken schwache erste Halbzeit. Die aufregendste Nachricht kam noch von der Auslosung für den DFB-Pokal, wo Leverkusen im Viertelfinale Bayern München erwartet. Der Favorit aus Leverkusen hatte seine einzige Aktion in der Offensive vor der Pause bereits nach 45 Sekunden: SC-Abwehrspieler Michael Heinloth blockte eine scharfe Hereingabe von Karim Bellarabi am Fünfmeterraum ab. Danach tat sich die Werkself gegen die engagierten Paderborner schwer. Die Angreifer Stefan Kießling und Josip Drmic blieben harmlos. Aufregung gab es dagegen kurz vor der Pause vor dem Bayer-Tor. Der heraus geeilte Schlussmann Bernd Leno tippte Moritz Stoppelkamp den Ball noch vom Fuß (39.), dann parierte der Keeper einen Freistoß von Alban Meha (42.).

Fußball-Bundesliga-Spiel SC Paderborn gegen Bayer 04 Leverkusen, Torjubel Kyriakos Papadopoulos (Foto: Michael Titgemeyer/Bongarts/Getty Images)
Der Treffer zum 1:0 durch Papadopoulos ist der Eisbrecher für Bayer Leverkusen in PaderbornBild: Getty Images/M. Titgemeyer

Die erste Chance nach dem Wechsel besaßen erneut die Gastgeber. Nach einem Eckball verpasste der alleingelassene Stefan Kutschke aus kürzester Distanz mit dem Kopf (55.). Vier Minuten später wartete der Stürmer in bester Position mit dem Abschluss und legte noch einmal quer, auch Süleyman Koc schoss nicht - dann war die gute Chance dahin. Die Leverkusener fanden trotz aller Bemühungen besonders von Bellarabi weiterhin keinen Weg, sich aus dem Spiel heraus eine Torchance zu erarbeiten. So fiel die Führung folgerichtig nach einem ruhenden Ball: Der eingewechselte Papadopoulos verlängerte einen Freistoß von Gonzalo Castro per Kopf ins Netz (73.). Es war die erste Bayer-Chance der zweiten Halbzeit. Kießling traf danach statt ins Tor voll ins Gesicht von SC-Torwart Lukas Kruse, der kurz benommen liegen blieb und behandelt werden musste (79.). Schließlich machte Son mit seinen Saisontoren neun und zehn alles klar. Zunächst wurde er zentral vor dem Tor schön freigespielt und schloss direkt aus drei Metern ab (84.). Den Schlusspunkt setze er mit einem Direktschuss von der Strafraumgrenze ins lange Eck (90.+3).

Leverkusen bleibt damit Vierter und hat nur noch zwei Zähler Rückstand auf Borussia Mönchengladbach auf Rang drei. Paderborn ist mit 23 Zählern 16. und hat einen Punkt Vorsprung auf die Abstiegsränge.

Bayern vergrößert Vorsprung

Ganz oben in der Tabelle bleibt der FC Bayern München das Maß aller Dinge: Die Bayern setzten sich am Samstag mit 3:1 (1:1) bei Hannover 96 durch und haben nun elf Punkte Vorsprung auf den Zweiten Wolfsburg. Der VfL verlor überraschend 0:1 (0:0) beim FC Augsburg. Borussia Mönchengladbach spielte trotz 2:0-Führung nur 2:2 (1:0) beim FSV Mainz 05. Der FC Schalke 04 gewann mit 3:1 (2:0) gegen 1899 Hoffenheim. Werder Bremen siegte 1:0 (1:0) beim SC Freiburg. Am Freitagabend trennten sich der VfB Stuttgart und Hertha BSC 0:0.

Eine ausführliche Zusammenfassung der Samstagspiele finden Sie hier.

Und hier geht es zum Liveticker der Sonntagsspiele.